ALBUM-REVIEW: Alin Coen – Nah

Alin Coen hat sich Zeit genommen und Abstand von der Musik gewonnen. Jetzt folgt die Rückkehr mit ihrem neuen, sehr intimen Album „Nah“.

Alin Coen

Nach dem Live-Album „Alles was ich hab“ von 2016 war es länger still um die Sängerin. Aus gutem Grund: Sie studierte unter anderem Land- und Wassermanagement in den Niederlanden und bekam ein Kind, die Musik war zwischenzeitlich weit weg.

Und jetzt ist es doch da, das neue Album „Nah“. Es fängt sehr sanft, geradezu verliebt an: „Du bist so schön“ ist in seinen intimen Beobachtungen fast übergriffig. „Bei dir“ hat bereits als Single auf sich aufmerksam gemacht, es beschreibt eine innige Freundschaft – und ganz nebenbei sind mit CATT, Celina Bostic, Naima und Mia Diekow Kolleginnen von Alin Coen im Chor zu hören. Das ist kein Zufall, denn sie engagiert sich seit einiger Zeit für das Netzwerk „Music Women Germany“, das die Sichtbarkeit von Frauen in der Popbranche erhöhen will.

Ausgerechnet der Song „Leichtigkeit“ ist dann der erste, der etwas schwerer klingt. Alin bricht hier mit eben jener Leichtigkeit, die das Album zuvor noch ausgestrahlt hatte. „Entflammbar“ ist dann das sehr melancholischer Song über eine unerwiderte Liebe – berührend und, da passt der Name des Werks, sehr nah.

Bei „Beben“ weiß man zwischenzeitlich gar nicht, ob die besungene Liebe noch besteht oder schon erloschen ist. „Das Ende“ ist da ein Schritt weiter, sieht aber auch das Positive in einem sehr schmerzhaften Moment.

Die sanfte Singer/Songwriterin ist Alin Coen auch auf ihrem dritten Album, auch wenn sie in der Entstehung tatsächlich zur E-Gitarre gegriffen hat. Das alles tut „Nah“ hörbar gut. Schön, dass sie wieder da ist!

 

Albuminfos Alin Coen – Nah

Alin Coen - NahKünstler: Alin Coen
Albumname: Nah
VÖ: 28.08.2020
Label: Pflanz einen Baum
alincoen.com

 

Fotos: Sandra Ludewig und Promo

 

„Nah“ von Alin Coen kaufen