Die Brothers Of Santa Claus haben bereits eine Runde in der Indie-Maschine gedreht: Mit ihrem Debüt-Album „Navigation“ aus dem Jahr 2014 waren sie unter anderem bei „TV Noir“ und den „Hamburger Küchensessions“ zu Gast. Jetzt gibt es mit „Not OK“ ein neues Album, auf dem sich vieles verändert hat.
Denn vom teils akustischen und balladigen Indie-Pop sind die Brothers Of Santa Claus abgerückt. Der erste Song „Figure It Out“ baut sofort Spannung auf, bricht aber nie richtig aus. Dabei kommen alle möglichen musikalischen Elemente unter, die Grundstimmung ist nervös und die Temperatur für das Album sofort klar.
Die Freiburger verstehen es, immer wieder in den richtigen Momenten zwischen Gas und Bremse zu wechseln und „Not OK“ so genau richtig unter Strom zu halten.
Allzu geradlinig sind die einzelnen Songs dabei jedoch nicht. „Hold My Hand“ löst die Spannung zwischenzeitlich auf, es setzen auch mal ein paar mehr Instrumente ein und verbreiten Spielfreude. Dann sind mal wieder die Drums vorherrschend („How Does It Feel“), bevor sich beim Titeltrack ein langer Atem auszahlt, da er einen richtig starken Aufbau bis hin zum großartigen Ende hat.
Hintenraus hat das Album leider einige Schwächen, mal etwas zu zahnlos („Once“), mal zu verzerrt („NDK“). „No One Ever Noticed“ rettet noch ein bisschen was, bevor der letzte Track „Evolution“ an vielen Stellen nur noch aus verschiedenen wilden Geräuschen besteht.
Insgesamt versteht man aber, was Sänger Maximilian Bischofberger meinte, wenn er über „Not OK“ sagt: „Es ist deutlich komplexer und eigenwilliger als das erste Album.“ Und so ist das neue Werk von Brothers Of Santa Claus zwar gut und in sich stimmig, die einzelnen Songs sind für sich genommen aber nicht immer einfach zu verdauen.
Albuminfos Brothers Of Santa Claus – Not OK
Künstler: Brothers Of Santa Claus
Albumname: Not OK
VÖ: 07.03.2017
Label: Jazzhaus Records
brothersofsantaclaus.de
Fotos: Felix Groteloh und Promo