ALBUM-REVIEW: Ciaran Lavery – Plz Stay, bb

Er ist nicht Damien Rice und auch nicht Dermot Kennedy: Ciaran Lavery veröffentlicht mit „Plz Stay, bb“ sein inzwischen viertes Album.

Ciaran Lavery

Die Entstehung des neuen Werks beginnt noch während der Geburt des Vorgängers: Als 2018 „Sweet Decay“ erscheint, schreibt der Nordire bereits wieder – wenn auch sehr melancholisch. „Ich kam aus den Aufnahmen für ‚Sweet Decay‘ und fühlte mich verwundet und leer, ich habe mich da echt ein bisschen verloren“, sagt er.

So singt er in „Count To Ten“ von einer Therapie und merkt in „Can I Begin Again“ zu erstaunlich kräftigem Bandsound an: „I need to please myself“. Auf „31“ hadert er mit sich, auch bei „Funnier“ ist er wieder der verzweifelt klingende Singer/Songwriter.

Aber Lavery lenkt den Blick auch kritisch auf das Musikbusiness, beispielsweise auf dem ironischen „Bella Union“. „Oh Fuck“, eher ein Interlude, handelt von Frust und Neid mit der Zeile „I’m being consumed by jealousy, watching clips of Dermot Kennedy“.

Zudem erzählt der Sänger, dass ihn die ständigen Vorurteile und das Romantisieren des irischen Songwriters gegen den Strich ging: „Zeitweise hat mich der Gedanke ziemlich genervt, dass ich quasi Damien Rice bin, weil ich eine Akustikgitarre spiele und aus dem gleichen Land komme. Die ganze Idee hinter dem neuen Album war mich davon frei zu machen, und nicht mehr so stark wie in der Vergangenheit in diese Schublade geschoben zu werden.“

Und Ciaran Lavery hat deutlich mehr drauf, das stellt er mit „Plz Stay, bb“ eindeutig unter Beweis.

 

Albuminfos Ciaran Lavery – Plz Stay, bb

Ciaran Lavery - Plz Stay, bbKünstler: Ciaran Lavery
Albumname: Plz Stay, bb
VÖ: 26.06.2020
Label: Ciaran Lavery
ciaranlaverymusic.com

 

Fotos: Andy Hughes und Promo

 

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