ALBUM-REVIEW: Ciaran Lavery – Sweet Decay

Ciaran Lavery hat im Vorfeld seines Album einen bemerkenswerten Satz gesagt – über seine Single „13“: „Der Song ist mir etwas unangenehm, aber ich möchte als Songwriter so ehrlich wie möglich sein.“ Ein Sänger, dem seine eigene Musik unangenehm ist, ist sicherlich selten.

Ciaran Lavery

Und dabei sollte ihm das alles gar nicht unangenehm sein. Es ist einfach gnadenlos ehrlich und damit zumeist auch gnadenlos gut. Gerade „13“ ist ein gutes Beispiel dafür: Der Song ist melancholisch und dennoch energisch. „Er handelt von meiner Angst vor ewiger Liebe und der damit einhergehenden Unfähigkeit damit umzugehen ohne die Liebe irgendwie zu zerstören“, sagt der Ire darüber.

Für „Sweet Decay“ hat sich Ciaran Lavery die Unterstützung einiger Musiker aus seiner Heimat geholt. Aber es dominiert die Singer/Songwriter-Musik, oft wehmütig und traurig.

Insgesamt ist die Stimmung dabei meist traurig-schön, wenn er beispielsweise über sein „fucking life“ („Bones 4 Blood“) singt. Auf Dauer zieht einen dieser Sound dann aber doch irgendwie runter, denn im Laufe des Albums ändert sich daran nichts. Das geht so weit, dass man den Sänger spätestens bei „Beast At My Door“ einfach nur noch fest in den Arm nehmen möchte.

Zum Schluss wird es dann aber durchaus versöhnlich – mit dem ruhigen „Morning Bell“ und vor allem der Klavierballade „Sweet Decay“. „War is over“, singt Ciaran Lavery darin passenderweise zu einem sehr warmen Sound, in den sich schließlich auch Streicher mischen. Und diese Ruhe findet er hoffentlich auch, wenn er über seine eigenen Songs nachdenkt. Denn unangenehm muss ihm dieses Album nun wirklich nicht sein.

 

Albuminfos Ciaran Lavery – Sweet Decay

Ciaran Lavery - Sweet DecayKünstler: Ciaran Lavery
Albumname: Sweet Decay
VÖ: 13.04.2018
Label: Believe Digital UK
ciaranlaverymusic.com

 

Fotos: Andy Hughes und Promo