ALBUM-REVIEW: DOTE – Centre Court [EP]

Über 30 Jahre nach dem kometenhaften Aufstieg von Boris Becker in die Weltspitze ist Tennis auf einmal wieder angesagt – jedenfalls in der Popkultur. Matija haben das im vergangenen Jahr mit ihrem Video zu „White Socks“ bereits gezeigt, jetzt kommen DOTE mit ihrer EP „Centre Court“.

DOTE

„Der Centre Court ist alles und nichts. Ein Platz für alle, für alles ist Platz. Das Schauspiel eines Lebens in Markierungen. Aber passen Sie auf, dass Sie die Linien nicht übertreten. Sie könnten keine Luft mehr bekommen“, so die geheimnisvolle Selbstbeschreibung der Band. „Der Centre Court ist ein Gemütszustand und ein Konstrukt zugleich. Für DOTE ist er die Box, in der man sich in seiner Jugend bewegt. Nur wer auf dem Platz steht, kann verstehen, was wirklich passiert.“

Eigentlich keine guten Voraussetzungen, wenn dem Hörer bescheinigt wird, er könne ohnehin nicht verstehe, was gerade passiert. Das stimmt so aber natürlich nicht, denn die Richtung der EP wird sofort klar: Man bekommt hymnischen Indie-Poprock um die Ohren gehauen.

Vier Songs haben DOTE auf die Scheibe gepackt, es ist ihre insgesamt zweite EP. Der Opener „The Hills“ ist kontrastreich, denn der Text ist melancholisch, während die Musik im Uptempo Gas gibt. „Swim“ (ja, richtig, es geht auf einmal um Schwimmen und nicht um Tennis) ist ein Song für die Tanzfläche. „Bottles“ vereint das alles noch mal in einem einzigen Stücke. Und mit „Islands“ zeigt das Quartett aus Essen, dass es auch ein bisschen ruhiger kann – quasi ein überraschender Slice nach einem rasanten Ballwechsel.

DOTE, allesamt junge Männer Anfang Zwanzig, zeigen mit „Centre Court“ auf jeden Fall deutlich ihr Potenzial. Auf die Einladung der Band „Trauen Sie sich. Folgen sie DOTE auf den Centre Court“ kann man also guten Gewissens eingehen.

 

Albuminfos DOTE – Centre Court [EP]

DOTE - Centre Court [EP]Künstler: DOTE
Albumname: Centre Court [EP]
VÖ: 06.01.2018
Label: keins / Eigenvertrieb
dotemusic.com

 

Fotos: Promo