ALBUM-REVIEW: Erik Faber – Not Over

Marit Larsen hat es vorgemacht: In ihrer Heimat Norwegen war sie längst ein Star, bevor sie in Deutschland mit einer Compilation durchstartete und es sogar auf Nummer eins der Singlecharts schaffte. Und weil das so gut geklappt hat, versucht es nun der nächste Nordmann nach dem Marit-Prinzip: Erik Faber, der daheim bereits mit drei Alben erfolgreich war, veröffentlicht seine Musik nun endlich auch in Deutschland.

Erik Faber - Not OverDabei war „Not Over“ eine schwere Geburt. Eigentlich sollte es bereits Ende 2010 erscheinen und nur neun Songs beinhalten, die allesamt von Eriks Alben „Century“ und „Passages“ stammten. Das Release wurde allerdings immer wieder verschoben. Mit dem schönen Nebeneffekt, dass „Not Over“ noch um vier bislang unveröffentlichte Songs erweitert wurde. Und die Zusammenstellung ist Erik Faber gut gelungen. Sein charakteristischer Songwriter-Pop ist radiotauglich und sympathisch zugleich, seiner Stimme hört man einfach gerne zu.

So gehen Songs wie die schwärmerischen „Yesterday’s Call“ und „Different“ sowie das vergleichsweise energische „Brakes“ sofort ins Ohr und bleiben dort hartnäckig hängen. Das Highlight ist die Single „Century“, die Erik Faber im Interview mit triggerfish.de als „epischen Popsong“ beschreibt – und damit übertreibt er ganz sicher nicht. „I stumble through the fire on my own. Burns a little more now, the season’s are gone“ – keine Frage, dieser Song hat auch in Deutschland das Zeug zum Hit.

Auf der Ballade „I Love You (But You Don’t Know)“ übertreibt es Erik Faber dann vielleicht doch etwas mit der Schnulzigkeit und „You Like To Think You Know (But You’re Too Damn Young)“ ist wahrscheinlich ein Anwärter auf den dämlichsten Songtitel des Jahres.

Aber all das sind nur kleine Schönheitsfehler eines ansonsten sehr gelungenen Debüts. Und auch wenn Erik Faber wohl kaum so ein günstiges Sommerloch erwischen wird wie einst Marit Larsen wird man von diesem Norweger sicherlich auch in Deutschland noch viel hören.

Trackliste:

01. Not Over
02. Yesterday’s Call
03. Century
04. Last Night’s Boogie
05. Sinking Ships Galore
06. I Love You (But You Don’t Know)
07. Different
08. Brakes
09. Love Itself
10. Racing
11. You Like To Think You Know (But You’re Too Damn Young)
12. The Big Surprise
13. All In All

Label: Sony Music
VÖ: 29.04.2011
Format: CD
Bewertung: 5/6

(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 29. April 2011.)