ALBUM-REVIEW: Fleet Foxes – Crack-Up

Die Fleet Foxes gehen die Dinge langsam an: Sechs Jahre ist ihr letztes Album schon alt, jetzt gibt es mit „Crack-Up“ endlich Nachschub. Und der ist vor allem eins: ruhig.

Fleet Foxes

Aber zu Beginn des neuen Werks verwirren die fünf Amerikaner erst mal. Der erste Song hat mit „I Am All That I Need / Arroyo Seco / Thumbprint Scar“ jedenfalls einen lächerlich sperrigen Titel und hüpft in Sachen Tempo und Stimmung hin und her, als bestünde er aus Teilen ganz verschiedener Songs. „Cassius“ kreiert dann eher eine Stimmung, statt auf Melodien zu setzen. Ein mutiger, aber leider nicht gerade gelungener Einstieg in „Crack-Up“.

Allerdings wird es anschließend deutlich besser. Vor allem „Kept Woman“ ist wunderschön, leicht verspielt und hat Single-Format. Zur ersten Single auserkoren wurde jedoch der längste Song des Albums, „Third Of May“. Die ersten Minuten läuft er eher so mit, steigt dann aber in ganz neue Sphären auf – bis zum Ende nach neun Minuten. Spannend statt langatmig.

Auf den restlichen Tracks machen die Fleet Foxes vor allem das, was sie auszeichnet: ruhige, sehnsuchtsvolle Musik. Besonders gut gelingt das bei „On Another Ocean“ und „I Should See Memphis“ mit der wunderbar wehmütigen Zeile „I miss the highway“.

Und warum nun die lange Pause vor der Veröffentlichung von „Crack-Up“? Bandkopf Robin Pecknold, der alle elf Songs geschrieben hat, klärt auf: „Ich habe einige Jahre an der Universität verbracht. Außerdem reiste ich viel. Ich war alleine unterwegs, ging nach Nepal, lebte in einem Kloster für eine Weile. Ich war auch viel surfen. Daneben studierte ich und schrieb Musik.“ Hätte er die ersten beiden Songs weggelassen, könnte man das Comeback durchaus als gelungen bezeichnen.

 

Albuminfos Fleet Foxes – Crack-Up

Fleet Foxes - Crack-UpKünstler: Fleet Foxes
Albumname: Crack-Up
VÖ: 16.06.2017
Label: Nonesuch
fleetfoxes.co

 

Fotos: Shawn Brackbill