ALBUM-REVIEW: Giant Rooks – Rookery

Neuer, frischer Indie-Pop aus Deutschland: Die Giant Rooks haben ihr lang erwartetes Debüt veröffentlicht. Dafür hat sich die Band reichlich Zeit gelassen.

Giant Rooks

Gegründet hat sich die Formation bereits 2014 – ab da ging es beständig nach oben: Erste Singles wurden veröffentlicht, es gab Auftritte im Vorprogramm von Kraftklub und Von Wegen Lisbeth, mit „Watershed“ einen ersten echten Hit und diverse Newcomer-Preise.

Auf die EP „Wild Stare“ von 2019 folgt nun also das Debüt auf Album-Länge. Und das konnte mit dieser Vorgeschichte eigentlich nur gut werden.

Bereits bekannte Singles wie „Heat Up“ oder das bereits erwähnte „Watershed“ sind über jeden Zweifel erhaben und haben ihr Hitpotenzial längst unter Beweis gestellt. Der Fünfer, bestehend aus Sänger Frederik Rabe, Gitarrist Finn Schwieters, Bassist Luca Göttner, Keyboarder Jonathan Wischniowski und Drummer Finn Thomas, schmeißt Einflüsse aus Bob Dylan, Bon Iver bis hin zu Tame Impala zusammen, auch Bands aus den Nullerjahren wie The Kooks kommen einem in den Sinn.

Aus dieser eher verstaubt anmutenden Mischung machen die Giant Rooks einen Sound, der zeitgemäß ist und mit Sicherheit DER Festival-Soundtrack 2020 geworden wäre, wenn Corona nicht etwas dagegen gehabt hätte. Die Songs bauen sich herrlich auf, Schlagzeug und Gitarre treiben voran, die Refrains sind nicht selten hymnisch.

„Rookery“ hält auch Perlen bereit, die zumindest in Studio-Versionen bisher nicht bekannt waren. „Very Soon You’ll See“ ist so ein Stück, das einfach Spaß macht – durchschaubar aufgebaut, aber es wirkt. Die Spielfreude behält sich die Band aus Hamm das ganze Album über bei, gerne nehmen die Songs gegen Ende noch mal an Fahrt auf („What I Know Is All Quicksand“, „All We Are“).

Die Giant Rooks zeigen, wie es in der heutigen Zeit und Musikwelt eben auch noch geht: Eine kontinuierliche Fanbase aufbauen, Single-Hits vorausschicken und sich mit dem ersten Album keinen traurigen Schnellschuss erlauben. Es mag eine Floskel sein, aber bei dieser Band geht in Zukunft mit Sicherheit noch einiges!

 

Albuminfos Giant Rooks – Rookery

Giant Rooks - RookeryKünstler: Giant Rooks
Albumname: Rookery
VÖ: 28.08.2020
Label: UMD / Irrsinn Tonträger
giant-rooks.com

 

Fotos: Joseph Kadow und Promo

 

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