ALBUM-REVIEW: Jack Ladder – Blue Poles

Ein Bariton, düstere Themen und eine Prise Humor: Das sind die Zutaten von „Blue Poles“, dem neuen Album von Jack Ladder und seiner Band The Dreamlanders.

Jack Ladder

Der Australier hat bereits vier Alben veröffentlicht, dennoch ist der schlaksige Sänger mit der dunklen Stimme noch nicht jedem Musikfan ein Begriff. Schade eigentlich, denn er hätte deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient.

Die Parallelen zu Nick Cave fallen direkt auf – Stimme und Statur sind auf jeden Fall ziemlich ähnlich. Erstaunlicherweise war die Inspiration für „Blue Poles“ jedoch ein anderer: David Bowie, dessen Alben Jack Ladder rauf und runter hörte, als er mit der Arbeit an seinem neuen Werk begann.

Den besten Song hat er uns bereits vorab hören lassen: „White Flag“ ist ein etwas anderes Liebeslied – es geht um das Gefängnis, in dem man sich befindet. „I’ve got no fingers left to cross, each time I leave you cut one off“, heißt es darin unter anderem. Übrigens geschrieben als Duett, das der Australier aber ganz bewusst ohne Partner singt.

Die düsteren, zum Teil sogar leicht humoristischen Themen sind ein ganz besonderes Markenzeichen von Jack Ladder. „Susan“ handelt von einem Mann, der bei einem Autounfall ums Leben kam und seine Frau anfleht, eine Überdosis Medikamente zu schlucken, um noch einmal mit ihr gemeinsam tanzen zu können. Auf so etwas muss man erst mal kommen und es dann auch noch in einen starken, eindringlichen Song verpacken.

Viele der neun Stücke erhebt er übrigens alleine schon durch seine wundervolle Stimme, mit dem schrägen „Tell It Like It Is“ hat „Blue Poles“ nur einen echten Ausfall. Auch das zeigt, was für ein bemerkenswertes Album Jack Ladder hier gelungen ist.

 

Albuminfos Jack Ladder – Blue Poles

Jack Ladder - Blue PolesKünstler: Jack Ladder
Albumname: Blue Poles
VÖ: 04.05.2018
Label: Self Portrait
jackladderandthedreamlanders.com

 

Fotos: Promo