ALBUM-REVIEW: Mighty Oaks – All Things Go

Die Mighty Oaks wollen nicht mehr nur die Band mit dem „handgemachten Folk“ sein. Und bleiben sich auf „All Things Go“ doch weiterhin treu.

Mighty Oaks

Ian Hooper, Claudio Donzelli und Craig Saunders klingen auf dem neuen Album selbstverständlich noch immer wie die Band, die uns 2014 mit „Howl“ und 2017 mit „Dreamers“ überzeugt hat.

Und doch ist eine Weiterentwicklung unverkennbar. Es werden auch mal euphorische Chor-Elemente in erstaunlich aufgeweckte Songs eingebaut („What You Got“), sogar ein gewisser Boygroup-Sound kommt mal zum Vorschein („Tell Me What You’re Thinking“).

„Wir haben uns über alle Einschränkungen hinweggesetzt, die wir uns in den letzten Jahren selbst gesetzt haben“, sagt Ian dazu. „Mit dem Begriff ‘handgemachter Folk’ hatten wir uns selbst ein unsichtbares Regelwerk aufgesetzt. Jetzt haben wir uns endlich erlaubt, es zu brechen.“ Claudio ergänzt: „Wir hatten schon immer diese Pop-Seite an uns, jetzt umarmen wir sie eben.“ Daran maßgeblich beteiligt war Produzent Nikolai Potthoff, den Ian während der Entstehung des Albums laut eigener Aussage fast als viertes Bandmitglied wahrgenommen hat.

Und doch kehren sie immer wieder zu ihren Wurzeln zurück, beispielsweise mit dem nachdenklichen „Lost Again“. Es wäre ja auch schlimm, wenn sich die Band allzu weit von dem entfernen würde, was sie schon immer besonders gemacht hat.

Ein paar kleine Schwächen hat „All Things Go“ dann aber doch: Der Titeltrack hat zu viele Allgemeinplätze, „Fly To You“ übertreibt es ein bisschen mit der Verbrüderung. Unter dem Strich bleibt aber die erfolgreiche Weiterentwicklung der Band. Oder, wie Ian es ausdrückt: „Warum sollten wir uns mit einer Schublade begnügen, wenn wir den ganzen Schrank haben können?“

 

Albuminfos Mighty Oaks – All Things Go

Mighty Oaks - All Things GoKünstler: Mighty Oaks
Albumname: All Things Go
VÖ: 07.02.2020
Label: BMG
mightyoaksmusic.com

 

Fotos: Bella Lieberberg und Promo

 

„All Things Go“ von Mighty Oaks kaufen