ALBUM-REVIEW: Paolo Nutini – Sunny Side Up

Paolo Nutini ist ein echtes Wunderkind. Vor drei Jahren wurde der Schotte mit italienischen Wurzeln mit seinem Debütalbum „These Streets“ quasi über Nacht weltbekannt. Der damals 19-Jährige stand kurz darauf bei einem Gig zusammen mit den Rolling Stones auf der Bühne und war als Supportact mit Led Zeppelin unterwegs. Das musste Paolo Nutini verständlicherweise erstmal sacken lassen. Und nun gibt es mit „Sunny Side Up“ endlich Nachschub.

Paolo Nutini - Sunny Side UpUnd obwohl „Sunny Side Up“ auch der amerikanische Ausdruck für „Spiegelei“ ist, zielt Paolo Nutini darauf ab, mit seiner neuen CD ein sonniges Gefühl zu verbreiten. Gleich der erste Song „10/10“ klingt verdächtig nach Bob Marley – und nach Sommer. Nachdenklicher wird Paolo Nutini bei „Candy“, der ersten Single des Albums. In diesem Lied verarbeitet er – mithilfe von akustischen Gitarren – einen Streit mit seiner Freundin. An solchen Stellen klingt „Sunny Side Up“ nach Singer/Songwriter-Pop.

Genau das entwickelt sich auf dem Album aber auch zum Problem. Der Stil von Paolo Nutini variiert von Song zu Song teilweise sehr stark. Verfällt er zunächst dem Country-Pop wie in „Tricks Of The Trade“, adaptiert der nächste Song „Pencil Full Of Lead“ Ragtime-Elemente. Durch solche Mischungen wirkt das Album sehr zerfahren und ohne klare Linie.

Bemerkenswert ist allerdings Paolo Nutinis markante Stimme. Der 22-Jährige klingt wie ein alter Folk-Hase nach beträchtlichem Whiskey-Konsum. Das gibt seinen Songs eine enorme Ausstrahlung. Und so wird er auch mit „Sunny Side Up“ seinen Wunderkind-Status weiter untermauern.

Trackliste:

01. 10/10
02. Coming Up Easy
03. Growing Up Beside You
04. Candy
05. Tricks Of The Trade
06. Pencil Full Of Lead
07. No Other Way
08. High Hopes
09. Chamber Music
10. Simple Things
11. Worried Man
12. Keep Rolling

Label: Warner Music
VÖ: 05.06.2009
Format: CD
Bewertung: 4/6
www.paolonutini.com

(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 08. Juli 2009.)