CD-REVIEW: Saybia – Eyes On The Highway

„Eyes on the highway“ und „Godspeed into the future“ – auf ihrem mittlerweile dritten Album geben die rockigen Dänen von Saybia schon in ihren Songtitel die Richtung vor: Nach vorn soll es gehen! Dabei lohnt sich aber auch der Blick in die Vergangenheit dieser Band ganz sicher, lieferten Saybia in den letzten Jahren doch zwei rundum gelungene Rockalben ab. Diese katapultierten den Fünfer aus Kopenhagen zu Stars in ihrer Heimat. In Deutschland folgten auf eine Tour im Vorprogramm von a-ha, bei der Saybia fast den Hauptact in Grund und Boden spielten, Auftritte in kleineren Clubs.

Saybia - Eyes On The HighwayDie demnach noch recht kleine Fangemeinde dürfte allerdings große Hoffnungen in den Nachfolger von „These are the days“ gesetzt haben. Das erste Durchhören von „Eyes on the highway“ entlockt dem Zuhörer ein wohlwollendes Kopfnicken, aber schnell wird klar: Irgendetwas fehlt hier. Kein Überhit à la „The day after tomorrow“, das einen beim ersten Album „The second you sleep“ sogar an eine gewisse Radiotauglichkeit glauben ließ. Kein rotzfreches „Bend the rules“, in dessen Refrain Sänger Sören Huss auf dem zweiten Album so herzerfrischend „We fuck the rules and take our chances“ singt. Und kein „Untitled“, der pompöse siebzehnminütige Song, mit dem man die Zuhörer in eine dreijährige Albumpause geschickt hatte.

So klingt die neue Scheibe zwar immer noch besser als das meiste, was die heutige Rockmusik hergibt, aber ihr fehlen die wirklich besonderen Momente.

Schön und markant wie eh und je präsentieren sich allerdings Sören Huss’ Stimme und die eingängigen Melodien. Packende Klavierintros, die im Laufe des Songs erst von einer Gitarre und dann von der ganzen Band unterstützt werden, sind dabei keine Seltenheit. Auch die erste Single „Angel“ ist so aufgebaut und liefert mit den ersten Zeilen gleich die Grundstimmung der Rocker aus Dänemark. „It’s not the world that’s out of order – it’s me, it’s me“, singt Sören Huss. Und nach wie vor ist es diese unnachahmliche Art, die Traurigkeit in schöne Songs zu verpacken, die Saybia so besonders machen. „Daydreaming my way out of here“ heißt es in „On her behalf“ deshalb auch treffend.

Und diesen Tagträumen kann man sich bedenkenlos hingeben. Denn dass ein wirklicher „Ausreißer“ fehlt, trägt dazu bei, dass man „Eyes on the highway“ wunderbar durchhören kann. Der Beginn birgt die schöneren Melodien wie im Titeltrack, am Ende überwiegt die Atmosphäre, die von Intrumentalparts erzeugt wird – dabei geht dem Album allerdings nie der Fluss verloren.

Bleibt also zu hoffen, dass sich Saybia auch mal wieder in die deutschen Clubs verirren – auch wenn es bislang noch die kleineren sind.

Trackliste:
01. On Her Behalf
02. Eyes On The Highway
03. Angel
04. Godspeed Into The Future
05. The Odds
06. Romeo
07. Pretender
08. Gypsy
09. A Way Out
10. A Walk In The Park
11. At The End Of Blue

Label: EMI
VÖ: 16.11.2007
Format: CD
Bewertung: 4/6
www.saybia.dk

(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 20. Februar 2008.)