ALBUM-REVIEW: Share – Pedestrian

Mit ihrem Bandnamen sind sie wohl der natürlich Feind des Google-Nutzers: Share aus Kanada, die mit „Pedestrian“ bereits ihr drittes Album vorlegen.

Share - PedestrianDie 38 Minuten sind voll von schönem Folk-Pop. Songs wie „Foreign Church“ oder „The Yard“ wirken wie erzählte Geschichten, die von interessanter Musik untermalt werden. So kommt nicht selten ein Kontrabass zum Einsatz, der den Songs eine bedrohliche Tiefe gibt. Dazu bauen Share die ein oder andere elektronische Spielerei ein.

In „Too Shy To Blush“ trotten die Instrumente fast träge neben Andrew Sisks Stimme her. Einen Einfluss ihres großen Landsmannes Neil Young können Share an dieser Stelle ganz sicher nicht verleugnen.

„Niemand ist eine Insel“, heißt es gemeinhin. Sisk aber singt davon, sogar ein Kontinent zu sein. „Most days you are Australia, reaching to touch Bombay“ – eine Metapher, die Share das gesamte Stück lang in wundervoller Traurigkeit ausbauen.

Befremdlich wirkt auf dem ansonsten runden Folk-Pop-Album allerdings „Dance Dance Retribution“, der seltsam elektronisch, verzerrt und ohne Bindung zu den restlichen neun Songs daherkommt. Das bleibt aber das einzig größere Manko auf „Pedestrian“.

Und wenn der geneigte Zuhörer es denn mal geschafft hat, in den unendlichen Weiten der Musikwelt auf Share zu stoßen, gibt es dort wirklich interessante Musik zu entdecken.

Trackliste:

01. The Great Before
02. Too Shy To Blush
03. Silhouette
04. Foreign Church
05. Continents
06. Murderer
07. Dance Dance Retribution
08. Overtake
09. The Yard
10. The Dipper

Label: Forward Music Group
VÖ: 13.04.2009
Format: CD
Bewertung: 4/6

(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 14. April 2009.)