ALBUM-REVIEW: Sparrow And The Workshop – Spitting Daggers

Es muss nicht immer ein Castingact oder die der Aula entwachsene Schülerband sein: Sparrow And The Workshop lernten sich kennen, als Schlagzeuger Gregor eine Wohnung inserierte, für die sich Sängerin Jill und Gitarrist/Bassist Nick bewarben. Wer die Bude bekam, ist nicht überliefert, allerdings merkten die drei, dass sie gemeinsam zahlreiche Instrumente beherrschen und gründeten kurzerhand eine Band.

Sparrow And The Workshop - Spitting DaggersDie Musik von Sparrow And The Workshop strahlt diese Vielfalt und Extravaganz aus und wird nicht zu Unrecht mit Jack White oder Emmylow Harris verglichen. Jills Gesang ist sehr sexy, sowohl bei entschlossenen Stücken wie dem Opener „Pact To Stay Cold“ als auch bei geheimnisvollen wie dem Titeltrack „Spitting Daggers“. Dabei sind stimmliche Ähnlichkeiten mit PJ Harvey oder Dolores O’Riordan von den Cranberries durchaus vorhanden.

Zwischendrin lullt die Musik der drei Multiinstrumentalisten aus Glasgow aber auch mal ein, beispielsweise auf „Father Look“. „Against The Grain“ gibt dann kurz vor Albumschluss noch einmal mehr Gas und klingt dabei direkt hitverdächtig. Auf Dauer wirken die Songs allerdings häufig überdreht und pseudo-dramatisch.

Und so haben Sparrow And The Workshop, die schon als Support der Lemonheads und von Sivert Höyem auf der Bühne standen, vielleicht das Vorband-Syndrom: Ein paar Songs sind sehr gut, aber dann möchte man doch mal wieder etwas anderes hören.

Trackliste:

01. Pact To Stay Cold
02. You Don’t Trust Anyone
03. Spitting Daggers
04. Our Lady Of The Potatoes
05. Faded Glory
06. Snaked In The Grass
07. Father Look
08. Old Habits
09. Against The Grain
10. Soft Sound Of Your Voice

Label: Distiller Records / Soulfood
VÖ: 02.09.2011
Format: CD
Bewertung: 4/6

(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 18. Januar 2012.)