ALBUM-REVIEW: The National – Sleep Well Beast

Vier Jahre haben wir geduldig auf ein neues Album von The National gewartet. Und es hat sich gelohnt!

The National

Im Prinzip hat „Sleep Well Beast“ das gleiche Problem, das 2013 auch „Trouble Will Finde Me“ hatte: The National haben mit ihren Alben „Boxer“ und vor allem „High Violet“ die Messlatte so hoch gelegt, dass sie fast nur scheitern können. Tun sie aber nicht.

Das melancholische Quintett zeigt schon in Album- und Songtiteln, wo die Reise (mal wieder) hingeht. Worte wie Nobody, Die, Total Darkness, Destroy, Guilty und Beast ziehen die Stimmung schon runter, bevor man überhaupt einen Ton gehört hat.

Aber genau das will man ja eigentlich auch, wenn man ein Album von The National hört. Und dann schaffen sie es wirklich wieder, ihre Melancholie in ihrer unnachahmlichen Art zu zelebrieren. „Don’t wanna fuck it up“, singt Matt Berninger in „Walk It Back“ – und nein, das tut er auch nicht.

In absoluter Hochform präsentiert sich die Band mit „Born To Beg“, einer unglaublich schweren wie berührenden Ballade. Anschließend nimmt sich das Album seine einzige Schwächephase, die drei durchschnittliche Songs lang dauert.

Aber es folgt das Highlight von „Sleep Well Beast“: die Single „Guilty Party“. Die Melancholie, unterstrichen von Keyboard-Klängen und Berningers Bariton, ist auf dem Höhepunkt. Diese Musik kann einen kaum kalt lassen.

„I’m gonna keep you in love with me for a while“, heißt es kurz darauf in „Dark Side Of The Gym“. Diesen Satz kann man getrost aus dem Kontext reißen und auf The National beziehen: Denn mit diesem Album schaffen sie es locker, dass wir alle in sie verliebt bleiben. Da verzeiht man auch den kleinen Durchhänger in der Album-Mitte.

 

Albuminfos The National – Sleep Well Beast

The National - Sleep Well BeastKünstler: The National
Albumname: Sleep Well Beast
VÖ: 08.09.2017
Label: 4AD
americanmary.com

 

Fotos: target Concerts GmbH und Promo