ALBUM-REVIEW: The Rumour Said Fire – The Arrogant

Es ist dieser eine Song, mit dem The Rumour Said Fire besonders hinterhältig zuschlagen: „The Balcony“ hat eine pure Folkpop-Schönheit, die den Zuhörer sofort für sich einnimmt. In ihrem Heimatland Dänemark erschien das gute Stück bereits vor einigen Jahren auf einer EP, in Deutschland wird es als Bonustrack des Debütalbums „The Arrogant“ veröffentlicht.

The Rumour Said Fire - The ArrogantDie zehn regulären Songs des Albums – in Dänemark übrigens auch schon vor fast zwei Jahren erschienen – zeigen jedoch schnell, dass The Rumour Said Fire alles andere als ein One-Hit-Wonder sind. Zielsicher springen die vier jungen Musiker in die Lücke zwischen dem massentauglichen Folk von Mumford & Sons und dem schwärmerischen Indiepop von Death Cab For Cutie. Charakteristisch ist dabei, dass Sänger Jesper sehr häufig von Gitarrist Sören unterstützt wird – einen Großteil singen die beiden zweistimmig.

Es ist gar nicht so einfach, Songs aus „The Arrogant“ hervorzuheben, so homogen ist das Werk. Musikalisch gibt es keine Ausreißer, aber das ist auch gar nicht nötig: Stücke wie „Passion“ werden bedächtig mit Akustikgitarre und schöner Melodie aufgezogen und man erkennt sofort einen ganz eigenen The Rumour Said Fire-Stil.

Insgesamt ist der Sound von The Rumour Said Fire zwar entspannend und Jespers Stimme sehr zart – wie Musik für den Dalai Lama, der sogar auch besungen wird. Dennoch fehlt es nicht an Spannungsfeldern. Zum Beispiel, wenn im Titeltrack verzweifelt auf den Moment gewartet wird, in dem der Alkohol endlich wirkt.

Und dann ist da ja am Ende noch dieser wahnsinnige Bonussong, der ein ohnehin schon wunderbares Debütalbum noch einmal aufwertet. Deshalb: volle Punktzahl und bitte schnell mehr davon!

Trackliste:

01. Sentimentally Falling
02. Comfort To The Dalai Lama
03. Sanctuary
04. The Arrogant
05. Passion
06. Desolation, Mr. Foe
07. Air Force
08. She
09. My Dark Skin
10. By The Shore
11. The Balcony

Label: Believe / Indigo
VÖ: 20.07.2012
Format: CD
Bewertung: 6/6

(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 20. Juli 2012.)