INTERVIEW: 10 Fragen an Anton Annersand von Molotov Jive

Molotov Jive starten durch: Das Album „Songs For The Fallen Apart“ begeisterte bereits im Sommer die Fans mit dynamischem Rock’n’Roll. Derzeit sind die vier Schweden auf Tour durch ganz Deutschland. Zwischen den Gigs nahm sich Sänger Anton Annersand die Zeit, zehn Fragen zu beantworten.

Molotiv Jive, Interview

1.) Hallo Anton, in Schweden gibt es ja sehr viele Rock’n’Roll-Bands. Was ist das Besondere an Molotov Jive, warum sollten die Leute ausgerechnet eure Musik hören?

Anton Annersand: Sie sollten Molotov Jive wegen der Songs hören. Wir machen epische, energiegeladene Popsongs mit schönen Lyrics über Liebe, Lachen und den Morgen danach. Unser Problem ist allerdings, dass wir so gut aussehen, dass sich manche gar nicht auf unsere Musik konzentrieren können. Darum lasse ich mir nun einen Bart wachsen. (lacht)

2.) Euer neues Album klingt erwachsener als das Debüt. Was hat sich bei euch verändert, seit ihr 2006 mit „When It’s Over I’ll Come Back Again“ durchgestartet seid?

Wir sind erwachsen geworden. Ich bin nicht mehr die Person, die ich mit 17 oder 18 war. Also kann ich auch nicht mehr die gleichen Songs wie früher schreiben. Wir mussten uns weiterentwickeln wie jeder andere auch. Eigentlich sind wir gar nicht so viel erwachsener, aber wir haben mehr erlebt und gelernt. Von Jungs zu jungen Männern innerhalb von zwei Alben.

3.) Ihr wart in den letzten Jahren viel auf Tour, zum Beispiel mit den Arctic Monkeys oder Sugarplum Fairy. Welche Tour war bisher die beste und warum?

Wir haben eine wunderbare Tour durch Skandinavien mit den Dirty Pretty Things gemacht, kurz bevor sie sich aufgelöst haben. Das war großartig. Carl Barât war ein Held für mich, als ich jünger war. Auf Tour waren die Jungs richtig bodenständig und cool. Und sie mochten uns auch. Wir kamen prima zurecht und haben gemeinsam getanzt und getrunken.

4.) Ihr seid gerade auf Headliner-Tour in Deutschland. Wie ist es für euch, hier zu spielen?

(Anton antwortet auf Deutsch) Alles gut. Hast tu ein kippe?

5.) Du hast das aktuelle Album als euer „Born to Run“ bezeichnet. Das ist immerhin eine der besten Platten von Bruce Springsteen. Was plant ihr als nächstes, wenn „Songs For The Fallen Apart“ schon ein „Born To Run“ ist?

„Songs For The Fallen Apart“ ist ein Album über das Aufbrechen und eine sehr erzählende Platte, genauso wie es „Born To Run“ war und noch immer ist. Aber unser Album ist nicht „Born To Run“, es ist unsere eigene Musik. Und danach werden wir eine weitere Molotov Jive-Platte machen, die unsere aktuelle fortsetzt. So wie es sein sollte.

6.) In der Musikindustrie finden gerade viele Veränderungen statt. Kaufst du dir Musik noch im Laden oder lädst du sie im Internet runter?

Ich kaufe Second Hand-Vinyl und nutze die schwedische Streamingseite „Spotify“. Dort kann man sich alles anhören und der Künstler wird dennoch dafür bezahlt. In Schweden ist diese Seite im Moment sehr beliebt. Ich hoffe, dass sie sich auch im restlichen Europa bald durchsetzen wird.

7.) Wie nutzt ihr denn das Internet, um eure Musik zu promoten?

Wir hatten von Beginn an sehr viele Freunde bei MySpace und konnten dadurch unsere Musik in viele verschiedene Länder verbreiten. Inzwischen nutzen wir Facebook und bloggen auf unserer Webseite sowie auf einer großen schwedischen Musikseite. Internet ist die Zukunft, Leute!

8.) Du hast mal gesagt, du seist ein großer Fan von Oasis. Was sagst du dazu, dass sie sich nun aufgelöst haben?

Sie waren nicht mehr die Band, in die ich mich verliebt hatte, also fand ich es gar nicht schlimm. Ich bin dennoch froh, sie auf ihrer letzten Tour gesehen zu haben. Aber wenn du mich fragst, hätten sie sich schon nach „Be Here Now“ auflösen sollen.

9.) Auf eurem Album ist nur eine Ballade. Sind Balladen denn schwieriger zu schreiben?

Nein, sie sind sogar einfacher zu schreiben. Aber wir sind nicht Coldplay, daher reicht uns eine Ballade pro Album. Wir sind schließlich eine Rock’n’Roll-Band.

10.) Welcher deiner eigenen Songs ist dein liebster und warum?

Mein neuester Song ist eigentlich immer mein Favorit. Aber wenn ich einen aussuchen müsste, auf den ich wirklich stolz bin, dann ist das „Song For The Fallen Apart“, der Titeltrack des aktuellen Albums. Er fasst alles zusammen, was ich mit dem Album sagen möchte.

Vielen Dank für das Interview.

Foto: Promo / molotovjive.se

(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 21.10.2009)