KONZERT-REVIEW: Anna Ternheim, Hamburg (Elbphilharmonie), 20. September 2019

Ein starkes neues Album, eine starke Kulisse, ein starkes Konzept: Die Schwedin Anna Ternheim begeistert bei ihrem Konzert in der Hamburger Elbphilharmonie.

Anna Ternheim, Elbphilharmonie

Eigentlich findet das Reeperbahn Festival in den Clubs rund um die berühmteste Straße Hamburgs statt. Für ein paar Konzerte gibt es allerdings eine Ausnahme: So darf Anna Ternheim am Abend ihres Releasedays in der Elbphilharmonie spielen.

Die edle Location macht auch auf die Besucher – der Eintritt ist im Festival-Ticket enthalten, für Karten musste sich allerdings gesondert beworben werden – Eindruck. Die schroffe, laute Bar-Atmosphäre der meisten anderen Spielstätten ist weit weg, alleine das Bauwerk flößt den nötigen Respekt ein.

Und das weiß Anne Ternheim perfekt für sich zu nutzen. Die Singer/Songwriterin hat sich für den speziellen Auftritt mit dem Hamburger Kaiser Quartett zusammengetan, die eigens erarbeitete Streicher-Arrangements beisteuern. Hinzu kommen Klavier und Drums, die Schwedin selbst greift ab und zu zur Gitarre.

Dank der besonderen Akustik und der gut aufeinander abgestimmten Musiker ist gleich der erste Song, „This Is The One“, ein Highlight. Annas ohnehin oft düstere Stücke bekommen durch die Streicher eine besondere Veredelung, ihre klare Stimme tut ihr Übriges für einen bemerkenswerten Auftritt.

Natürlich gibt es in den gut 80 Minuten viele Stücke des neuen Albums „A Space For Lost Time“ zu hören. Aber auch ältere Songs wie das intensive „Better Be“ sind dabei und fügen sich in das starke Set ein. Dass der Fokus trotzdem auf dem neuen Longplayer liegt, ist am Erscheinungstag selbstverständlich. Mehr noch: Es sorgt für einen wunderbaren Abend, denn Anna Ternheim ist mit „A Space For Lost Time“ ihr wahrscheinlich bestes Album jemals gelungen.

Rausschmeißer ist an diesem Abend allerdings „Minns det som i går“, eine schwedische Version des Klassikers „Auld Lange Syne“. Es ist das perfekte Gute-Nacht-Lied an einem wunderbaren Freitagabend in der Hamburger Elbphilharmonie.

 

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Foto: Florian Trykowski

 

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