ALBUM-REVIEW: Editors – Violence

Die Editors haben bislang eigentlich noch nie enttäuscht. Jetzt kommt ihr sechstes Studio-Album „Violence“ und rüttelt am Status der Rock-Giganten.

Editors

Die ersten Singles des Albums, das nur neun Stücke umfasst, waren „Magazine“ und „Hallelujah (So Low)“. Beide sind okay, aber auch nicht in der druckvollen Qualität, wie wir sie von dem Quintett gewohnt sind.

Leider ist der größte Teil von „Violence“ ähnlich veranlagt. Viele Songs sind erstaunlich poppig („Cold“, „Darkness At The Door“) und verlieren sich dabei ein bisschen in der Beliebigkeit. Denn die Editors standen immer für starke Rockmusik, die sie an zu vielen Stellen einfach aussparen – vermutlich auch ein Fehler von Mix und Produktion.

Stellvertretend dafür stehen viele Song-Enden, die befremdlich wirken, weil sie entweder erstaunlich lasch sind wie beim bereits erwähnten „Darkness At The Door“ oder erstaunlich abgedreht wie bei „Nothingness“.

Immer, wenn man denkt, dass „Violence“ die erste komplette Enttäuschung der Karriere wird, hauen die Editors aber doch noch einen raus: Der Titeltrack „Violence“ hat Ohrwurm-Qualitäten, Power und macht Lust auf die kommenden Live-Shows. Ohne das Break, das den Song gegen Ende noch mal zwei Minuten in eine neue Richtung lenkt, hätte dieser Song wohl eine starke Single werden können.

Das Highlight von „Violence“ ist jedoch „No Sound But The Wind“, bislang nur auf dem Twilight-Soundtrack zu hören und natürlich ein unverzichtbarer Part im Live-Repertoire. Inszeniert als Klavierballade ist es berührend und mit Fokus auf die wunderbare Stimme von Frontmann Tom Smith.

Leider hat das Album insgesamt zu viele schwache Momente, auch wenn es sich immer wieder retten kann. Das beste Werk der Engländer ist es allerdings eindeutig nicht.

 

Albuminfos Editors – Violence

Editors - ViolenceKünstler: Editors
Albumname: Violence
VÖ: 09.03.2018
Label: Play It Again Sam
editorsofficial.com

 

Fotos: Rahi Rezvani und Promo