ALBUM-REVIEW: Foreign Diplomats – Princess Flash

Ein kanadischer Fünfer mischt die Musikszene auf: Foreign Diplomats singen auf ihrem Debütalbum „Princess Flash“ über Kaffee und betätigen sich als Königsmörder.

Foreign Diplomats

Der neue heiße Indie-Scheiß aus Kanada kommt mit Verspätung zu uns: In ihrer Heimat haben die Foreign Diplomat ihr erstes Album bereits im vergangenen Jahr veröffentlicht. Mit etwas Anlauf kommt nun auch Deutschland in den Genuss der elf Songs von „Princess Flash“.

Um das vorab klarzustellen: Wer melodische Stücke sucht, ist bei den Foreign Diplomats falsch. Leicht verschwurbelte Songs wie „Comfort Design“ oder zerrissene Musik wie „Guns Of March“ sind in der Überzahl. Kein Wunder, dass die Kanadier auch häufig unter dem Genre Elektro-Pop geführt werden.

Auch „Lies (Of November)“ gerät musikalisch etwas durcheinander – textlich geht es dabei unter anderem um Kaffee. Bei „Queen & King“ schlüpfen die Foreign Diplomats gar in die Rolle der Königsmörder und bei „Mexico“ werden sie schließlich doch erstaunlich leichtfüßig. Insgesamt ist viel Bewegung in den Songs, die verschiedenen Einflüsse von insgesamt fünf Musikern machen sich deutlich bemerkbar.

Das bemerkenswerteste Stück auf „Princess Flash“ ist jedoch „Beni Qui Qui“: Sehr getragen und ruhig geht es los, die Spannung ist aber immer greifbar. Schließlich gibt es aber Gas und bricht richtig aus – so viel Extravaganz hatte sich zuvor nicht angedeutet. Und sie steht im Gegensatz zur langweiligen Geschichte, wie die Foreign Diplomats zu ihrem Bandnamen kamen: durch ein am Flughafen gesichtetes Plakat.

Beste Voraussetzungen dennoch für die fünf Jungs, die einst von Quebec in die Musik-Hauptstadt Montreal gezogen sind, von Kanada aus die Welt zu erobern. Wenn auch mit etwas Verspätung.

Albuminfos Foreign Diplomats – Princess Flash

Foreign DiplomatsKünstler: Foreign Diplomats
Albumname: Princess Flash
VÖ: 27.01.2017
Label: R.D.S.
foreigndiplomats.com

 

Fotos: Kelly Jacob und Promo