ALBUM-REVIEW: Linkin Park – One More Light Live

Ein Live-Album, das traurigen Umständen entsprungen ist: Linkin Park veröffentlichen „One More Light Live“ und setzen Chester Bennington damit ein Denkmal.

Linkin Park

Der Sänger der Band hatte am 20. Juli Suizid begangen. Alleine diese Tatsache macht die Aufnahme natürlich besonders. Sie fängt die Hingabe ein, mit der Bennington Abend für Abend bei der Sache war. 16 Tracks sind enthalten, zwischen Mai und Juli 2017 live aufgenommen.

Bewertet man sie rein musikalisch, wird das Dilemma klar, in dem Linkin Park zu dieser Zeit steckten: Ihre alten Songs wie „Crawling“, „Numb“ oder „In The End“ werden zu Triumphzügen, das ganze Publikum singt laut mit. Die neueren Stücke werden hingegen allenfalls wohlwollend aufgenommen, weil der Band irgendwo unterwegs ihr ganz eigenständiger Sound vom Beginn der Karriere abhanden gekommen ist.

Darum geht es auf „One More Light Live“ allerdings weniger – die Tatsache wurde schon ausreichend besprochen und außerdem haben Linkin Park ja schon recht viele Live-Alben veröffentlicht. Aber wenn Chester Bennington bei „Sharp Edges“ ganz zerbrechlich nur zur Gitarre singt, kann einen das gar nicht kalt lassen.

Und deshalb ist es vor allem eine schöne Erinnerung an den Frontmann, dem die Songs sicht- und hörbar immer alles bedeutet haben und der der Musikwelt sehr fehlen wird.

 

Albuminfos Linkin Park – One More Light Live

Linkin Park - One More Light LiveKünstler: Linkin Park
Albumname: One More Light Live
VÖ: 15.12.2017
Label: Warner
linkinpark.com

 

Fotos: James Minchin und Promo