ALBUM-REVIEW: Razorlight – Olympus Sleeping

Auf einmal waren sie wieder da: Einer zarten Ankündigung von Johnny Borrell folgte in diesem Jahr tatsächlich das Comeback von Razorlight, das jetzt in ein neues Album mündet.

Razorlight

Seit dem letzten Werk „Slipway Fires“ von 2008 hat der Bandkopf seine Besetzung einmal komplett ausgetauscht: Andy Burrows, Björn Ågren und Carl Dalemo sind durch Gus Robertson, João Mello und David Sullivan-Kaplan ersetzt worden. Aber natürlich dominiert Borrell die Band noch immer.

Allerdings hat er sich für das Intro zur neuen Platte den Kollegen Adam Green eingeladen. Anschließend prescht „Got To Let The Good Times Back Into Your Life“ vor, das wie der frische Indie-Rock von vor 15 Jahren klingen will und dabei vermutlich selbst gar nicht merkt, dass es in Wahrheit doch schon ganz schön angestaubt ist.

Und das gilt im Prinzip für vieles, was auf „Olympus Sleeping“ passiert. Razorlight versuchen, die Zeit zurückzudrehen, aber es gelingt ihnen kaum. „Sing a sad sad song, sing a dirty old song“, fleht Johnny Borrell in „Brighton Pier“ und die Beine fangen an zu zucken und wollen Richtung Tanzfläche. Dort lässt uns die Band allerdings eher im Stich, denn kein Song zündet so richtig. Und dass, obwohl der Vierer immer wieder versucht, dem Album mit Stücken wie „Midsummer Girl“ Dampf zu verleihen.

„Ich habe dieses Album mit nichts weiter im Sinn geschrieben als der puren Freude an der Musik“, sagt Borrell. „Dieses Album ist quasi mein Liebesbrief an diese ganz bestimmte Art von Musik, nämlich jene, die so viele Menschen inspiriert hat, Bands zu gründen oder zu folgen.“ Das ist alles sehr ehrenwert. Und obwohl Razorlight in der Vergangenheit Hits wie „Wire To Wire“ oder „America“ geschrieben haben, klappt ihre Transformation in die Neuzeit leider nicht so ganz.

 

Albuminfos Razorlight – Olympus Sleeping

Razorlight - Olympus SleepingKünstler: Razorlight
Albumname: Olympus Sleeping
VÖ: 26.10.2018
Label: Soulfood
razorlightofficial.com

 

Fotos: Andy Hughes und Promo