ALBUM-REVIEW: Sophie Zelmani – My Song

Sophie Zelmani ist im Pop-Geschäft ein alter Hase: Seit über 20 Jahren ist sie dabei, „My Song“ ist ihr inzwischen zwölftes Album. Angestaubt klingt ihre Musik deshalb trotzdem noch lange nicht.

Sophie Zelmani

Mit Lars Halapi hat die Schwedin seit Jahrzehnten immer den gleichen Produzenten an ihrer Seite. Dieses Mal hätten die beiden „immer wieder neue Variationen und Ebenen“ eingebaut, verrät der Pressetext. Diese erschließen sich jedoch nicht sofort.

Dafür gibt es die schöne Geschichte zum ersten Song „Bless Me“, dass dieser auf einer Taxifahrt in Chongqing, der größten Stadt der Welt, entstanden ist – als erster überhaupt für das neue Album.

Alle zehn Songs auf „My Song“ sind unverkennbar Sophie Zelmani, schöner weiblicher Songwriter-Pop. Die entspannte Grundstimmung, die zum Beispiel der Titeltrack auch mit Hilfe von Streichern und Saxophon an den Tag legt, tut jedenfalls gut.

Allerdings beißt man bei den süßen Song-Bonbons letztlich doch manchmal auf Granit. „The dream was so much better“, lautet der Text im eigentlich sehr ruhig und freundlich instrumentierten „Dreams Are Better“. Das ist ein herrlicher Kontrast, bevor das Album dann doch etwas eintönig wird.

Größtenteils wiegt Sophie Zelmani die Zuhörer sehr sanft, oft sogar erzählerisch („This Prison“). Wer Abwechslung sucht, wird mit dem Album „My Song“ wohl eher nicht glücklich. Oder muss auf eine lange Suche gehen, um die eingebauten „Variationen und Ebenen“ aufzuspüren, die da wohl noch versteckt sind.

Allerdings ist der Album-Namen auf eine schöne Weise entstanden: Sophie Zelmani sah ihn einst von einer Brücke aus auf einem Boot aus den 1930er Jahren. Daraufhin borgte sie sich den Namen dieser alten Schönheit für ihr aktuelles Werk.

 

Albuminfos Sophie Zelmani – My Song

Sophie Zelmani - My SongKünstler: Sophie Zelmani
Albumname: My Song
VÖ: 14.04.2017
Label: Oh Dear Recordings
sophie-zelmani.com / Tourdaten

 

Fotos: Christina Ottosson und Promo