ALBUM-REVIEW: Weezer – The Teal Album

Jemand muss Weezer bei einem guten Abend an der Karaoke-Maschine heimlich mitgeschnitten haben. Jedenfalls weigern wir uns, etwas Anderes zu glauben.

Weezer

Denn „The Teal Album“ ist eine sehr skurrile Veröffentlichung. Sie kommt gut einen Monat vor dem eigentlichen neuen Album der Band und wurde komplett überraschend auf den Markt geworfen. Und sie besteht nur aus Coversongs.

Diese kommen nicht etwa im luftig-lässigen Weezer-Stil daher, sondern werden so gut es geht originalgetreu nachgespielt. Man wähnt sich beim Hören des Album auf einem Dorffest in der Schlange am Bratwurststand, während eine lokale Coverband in Hörweite ihr Bestes gibt. Und man selbst noch nicht den nötigen Pegel hat, um Songs wie „Africa“ von Toto oder „Sweet Dreams (Are Made Of This)“ von den Eurythmics für einen Moment für die besten der Welt zu halten.

Besagtes „Africa“ hatten Weezer schon vor einigen Wochen veröffentlicht und damit eher für irritierte Blicke gesorgt. Die gibt es nun auf Albumlänge. Auch wenn man ihnen zugute halten muss, dass die Songauswahl gar nicht übel ist. Das anspruchsvolle „Take On Me“ von a-ha meistert der Vierer handwerklich gut und auch vor Stücken, die eigentlich von Frauen gesungen werden, macht Rivers Cuomo nicht Halt.

Spätestens bei „Billie Jean“ von Michael Jackson wird es dann aber wirklich albern, wenn der Frontmann versucht, dessen spitze Schreie nachzuahmen. Und so verpufft der Song wie der Rest von „The Teal Album“.

Da es die Kalifornier vermutlich eher nicht auf Dorffeste abgesehen haben, sollten sie das Album in ihrer Bandgeschichte zukünftig als schräges Experiment abtun und sich wieder ihrem Kerngeschäft zuwenden. Genau das haben sie übrigens auch vor, denn für den 01. März ist ihr „Black Album“ angekündigt. Das kommt aber hoffentlich ohne Coversongs aus.

 

Albuminfos Weezer – The Teal Album

Weezer - The Teal Album Künstler: Weezer
Albumname: The Teal Album
VÖ: 24.01.2019
Label: Crush Music/Atlantic
weezer.com

 

Fotos: Murphy und Promo