KOMMENTAR: Eine Liebeserklärung an MySpace!

Wisst ihr noch, damals? Als wir alle mit Tom befreundet waren und unsere Lieblingsbands in die Top-Friends gepackt haben? MySpace war großartig – vor allem, weil der Fokus auf der Musik lag.

MySpace

Mitte der Nuller Jahre, als es noch kein Facebook gab und sich bei Wer-kennt-wen nur die langweiligen Leute aus der alten Schule tummelten, waren wir alle auf MySpace. Es war aufregend, sich mit seinen Lieblingsbands anzufreunden und man konnte sich darin verlieren, neue Musik zu entdecken. Über 265 Millionen Mitglieder hatte das Netzwerk einst weltwelt.

Künstler konnten mehrere Songs von sich hochladen. Manche boten sie gar zum Download an, wechselten fast täglich die Playlist durch oder waren sogar so aktiv, dass man als Fan mit ihnen Direktnachrichten austauschen konnte. Ein Traum für jeden Musikliebhaber.

Man wählte aus den von Künstlern hochgeladenen Tracks einen als eigenen Profilsong aus – jeder, der auf die Seite kam, hatte sofort einen Eindruck vom Musikgeschmack des anderen. Und, mal ehrlich, das ist doch viel interessanter als Katzen, Hunde und Essen, was wir heutzutage bei Facebook zumeist sehen.

Besonders Musiker konnten sich damals viel besser präsentieren – nämlich mit dem, was sie wirklich ausmacht: Musik. Einen normalen Audio-Upload bei Facebook gibt es nicht, man muss bei vielen Künstlern lange durch Tourbus-Fotos scrollen, bis man irgendwo in ihre Musik reinhören kann. Das wäre bei MySpace nie passiert.

Übrigens gibt es MySpace heute noch. Die Nutzerzahlen sind deutlich geschrumpft, die schönen Profile von damals verschwunden. Und selbst Tom, unser aller erster Freund, postet inzwischen lieber auf Instagram. Schade drum.