Ein neuer Indie-Hype? Matija aus München machen die Musik, die wir uns von Kakkmaddafakka wünschen, aber schon lange nicht mehr bekommen.
Denn ihr Debüt „Are We An Electric Generation Falling Apart?“ ist extrem quirlig geworden. „Ein Ritt durch verschiedenste Subgenres: oft große Popmusik, seltener auch Indie-Pop, Alternative, mal progressiv, mal optimistisch, mal nachdenklich, dabei immer eingängig“, wird uns im Pressetext versprochen.
Unter den zehn Songs sticht die Single „White Socks“ extrem hervor. Ein tanzbarer Song, der den Sommer auch Ende Oktober noch mal für ein paar Minuten zurückbringt. Damit haben die vier Jungs aus München jedenfalls eine der besten Indie-Hymnen des Jahres geschaffen.
Doch auch die restlichen Stücke enttäuschen keineswegs. „5th Avenue“ und „Modern Girl“ sorgen für einen sehr druckvollen Einstieg ins Album. Matija, die übrigens einst unter dem Namen The Capitols starteten, geben also direkt die Richtung vor. Später wird es auch mal etwas ruhiger („Mexico, „Song For Celine“), bleibt dabei aber immer dynamisch und sympathisch.
Sänger Matija Kovac, auf den der neue Bandname zurückgeht, sagt über „Are We An Electric Generation Falling Apart?“: „Auf diesem Album erzählen wir von einer Generation, die in sozialen Netzwerken verkümmert und sich trotzdem nah ist. Es gibt Verlust und Liebe auf dem Album. Man kann beides finden.“
Und tatsächlich wechseln sich die Stimmungen ab. „Neon Ghetto“ überzeugt durch eine schöne Melodie, bevor der Ausklang mit „Justify Your Love“ erstaunlich ruhig, aber auch irgendwie versöhnlich ist. Mit diesem Album ist die Band auf einem guten Weg, der nächste Indie-Hype zu werden.
Albuminfos Matija – Are We An Electric Generation Falling Apart?
Künstler: Matija
Albumname: Are We An Electric Generation Falling Apart?
VÖ: 20.10.2017
Label: Clouds Hill
matija.world
Fotos: Rue Nouvelle und Promo
Habe Matija jetzt 4 mal live gesehen und war geflasht – auf der CD haben die Songs keinen „Drive“, die Flöte fehlt bzw. ist kaum zu hören. Diese Aufnahmen verfälschen Matija total. Live ist die Klangfarbe deutlich kräftiger, die Stimme schöner, der Ausdruck gefühlvoller. Die Performance auf der CD entspricht drittklassigen Hinterhofbands – ich denke Matija sollte sich schnell ein neues Aufnahmestudio suchen….