Jorge Blanco hat sich bisher vor allem als Schauspieler der Disney-Channel-Serie „Violetta“ einen Namen gemacht. Der 26-Jährige will nun aber auch als Sänger durchstarten. Wie das genau funktionieren soll, hat er uns im Interview im Dezember 2017 in Berlin erzählt.
bleistiftrocker.de: Wir sind hier gerade in Berlin. Warst du schon mal in Deutschland?
Jorge Blanco: Ja, schon einige Male. Es gefällt mir sehr gut.
Interessierst du dich für Fußball?
Ja, das tue ich.
Denn du kommst ursprünglich aus Mexiko und sie haben gerade Deutschland in ihre WM-Gruppe gelost bekommen…
… Ja, warum nicht? Wir waren in letzter Zeit ziemlich gut, vor allem im vergangenen Jahr. Es ist eine gute Sache, mit zwei starken Teams zu starten. Das ist eine gute Herausforderung gleich zu Beginn. Ihr seid schließlich die Titelverteidiger. Ich freue mich schon darauf.
Kommen wir zur Musik: Du gehst im Frühjahr auf eine Club-Tour in Deutschland. Welche Erwartungen hast du?
Ich freue mich darauf, es wird meine erste Tour als Solo-Künstler. Ich kann es nicht erwarten. Ich bekomme viele tolle Rückmeldungen von meinen deutschen Fans, Deutschland ist eines der besten Länder für mich. Deshalb ist es logisch, dass wir hier so viele Shows spielen. Ich kann es gar nicht erwarten. Als ich das letzte Mal hier war, habe ich für R5 eröffnet und es kamen auch viele meiner Fans zu den Shows. Ich freue mich darauf, es wird sicher gut.
Man kennt dich bislang vor allem als Schauspieler. Was kann man von deiner Musik erwarten?
Es ist auf jeden Fall etwas anderes. Das ist das coole daran, ein Künstler zu sein. Du versuchst, immer zu experimentieren und zu sehen, was passiert. Wir haben zwei Jahre lang geschrieben, um den Sound zu finden – wie wird Jorge klingen? Wir kamen dann bei einer Mischung aus Soul und Pop an, dazu ein bisschen funky. Bislang sind vier Songs veröffentlicht, drei auf Englisch, einer auf Spanisch. Und wir haben natürlich viele mehr, die es auf Tour zu hören geben wird. Es wird viel Energie geben, denn ich komme mit einer Live-Band. Das wird cool.
Ist dein Debüt-Album denn schon fertig?
Das komplette Album noch nicht. Wir machen erst mal eine Single nach der anderen. Es sind jetzt vier Songs und wir überlegen noch, was als nächstes kommt – eine neue Single oder eine EP? Das wissen wir noch nicht genau. Auch noch nicht, wann das Album erscheinen wird. Wenn es nach mir geht sofort, ich kann es gar nicht erwarten.
Wie schreibst du deine Songs?
Ich saß in letzter Zeit mit verschiedenen Songwritern und Produzenten zusammen und wir haben geschaut, was passiert. Das ist eine sehr coole Sache. Man kommt mit Leuten zusammen und schaut, was es für ein verrückter Mix wird. Ich habe sehr viel von ihnen gelernt, tolle Künstler und Songwriter. So haben wir es bisher gemacht.
Du hast sehr viele Follower auf deinen Social-Media-Kanälen. Was tust du, um sie auf dem Laufenden zu halten?
Ich versuche, dort wirklich aktiv zu sein. Es ist verrückt, wie wichtig das heutzutage ist. Es ist so groß geworden. Und es ist wichtig, es ist ein großer Teil in diesem Business. Ich versuche, viel zu zeigen und die Leute darüber auf dem Laufenden zu halten, was bei uns an neuer Musik oder neuen Shows ansteht und was wir tun. Und natürlich Dinge aus meinem Privatleben, denn das wollen die Leute sehen. Am Ende des Tages bin ich nur ein Typ, der einen Job hat, aber auch sein. Das möchte ich den Leuten auch zeigen.
Fällt es dir denn leicht, Dinge aus deinem Privatleben zu posten?
Am Anfang war es seltsam, sich daran zu gewöhnen. ‚Warum sollte ich das posten?‘ Aber es geht mir ja auch so, wenn ich auf Instagram schaue, was andere Künstler machen, will ich ja auch sehen, was die in ihrem Leben so treiben. Also ist es sinnvoll, denn die Leute sind immer neugierig, was du gerade machst. Ich mache alles das, was jeder andere auch macht. Es ist cool, das zu teilen.
Welchen Social-Media-Kanal magst du am liebsten?
Ich denke, mein Lieblings-Netzwerk ist Instagram. Man kann viel damit machen, es ist sehr visuell mit Bildern und Videos, das mag ich. Und sie machen viele Updates, es gibt jetzt Instagram-Stories. Man kann einfach viel damit machen.
Wie ist es für dich, ein Teenieschwarm zu sein?
Ich weiß es nicht. Der Ausdruck ist seltsam.
Du suchst dir dieses Label ja auch nicht selbst aus.
Ja, genau. Du hast viele Leute, die dir zuschauen – und vor allem Teenager. Die wachsen gerade auf und versuchen herauszufinden, was sie mit ihrem Leben anstellen wollen. Es ist cool, die Möglichkeit zu haben, ihnen etwas sagen zu können. Vor allem, sie wissen zu lassen, dass alles gut ist und sie einfach Spaß haben und ihre Träume verfolgen sollen. Ich habe mich mit vielen Fans und jungen Menschen unterhalten, die sagen ‚Ich weiß nicht, was ich in meinem Leben mal machen möchte.‘ Und ich möchte ihnen die Botschaft geben, dass alles gut ist. Es ist gut zu experimentieren, auszuprobieren, Risiken einzugehen. Es geht darum, zu lernen, vor allem in so einem jungen Alter.
Für wen hast du als Teenager geschwärmt?
Ich bin mir nicht sicher, ob ich ein Fan von einem ganz bestimmten Künstler war. Aber wenn es um ein Vorbild für meine Karriere geht, muss ich Justin Timberlake erwähnen. Er macht all das, was ich auch machen möchte. Er ist ein großartiger Sänger, großartiger Tänzer, Songschreiber, Produzent – und er ist auch ein Schauspieler. Und im Business ist er sehr hoch angesehen. Er war immer ein gutes Vorbild für mich, dem ich nacheifern konnte.
Und wer ist aktuell dein Lieblingskünstler?
Er ist auf jeden Fall einer davon. Ich mag Bruno Mars sehr gerne, auch Pharrell Williams als Künstler und Produzent.
Wirst du in Zukunft weiter schauspielern oder gilt die volle Konzentration jetzt der Musik?
Beides. Ich habe jetzt zehn Jahre lang hauptsächlich als Schauspieler gearbeitet, deshalb fokussiere ich mich jetzt deutlich mehr auf die Musik. Aber ich möchte definitiv immer beides machen. Ich hatte Vorsprechen und wenn dabei was herauskommt und ich beides machen kann, würde ich das liebend gern tun.
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Foto: Elias Tahan