ALBUM-REVIEW: Franz Ferdinand – Always Ascending

Was ist denn da los? Auf ihrem ersten regulären Studio-Album seit fünf Jahren zeigen sich Franz Ferdinand erstaunlich zahnlos.

Franz Ferdinand

Dem Album vorangegangen war ein Umbruch innerhalb der Band. Für Nick McCarthy sind nun Julian Corrie (Keys) und Dino Bardot (Gitarre) dabei – aus dem Quartett ist also ein Quintett geworden. „Diese Platte sollte anders klingen als alles, was wir je zuvor gemacht haben“, wird aus Promogründen direkt allen fünf Musikern in den Mund gelegt. Und das ist auch so – nur leider nicht im positiven Sinne.

Denn wo es einst melodischen, treibenden Britpop zu hören gab, schleppt sich „Always Ascending“ eher belanglos dahin. Das zeigt direkt der Titeltrack, der lange braucht, um überhaupt eine Melodie erkennen zu lassen und selbst dann nicht richtig zündet.

„I’m a lazy boy“, heißt es anschließend – und leider ist der Song dazu auch eher lazy. Man fragt sich die ganze Zeit über, wann das Album denn mal so richtig loslegt. Und wird enttäuscht.

Das erste Stück, das zumindest hängenbleibt, ist „The Academy Award“, das allerdings auch gerne etwas kraftvoller sein könnte. Bei „Lois Lane“ ist von einer Ü30-Singleparty die Rede – vermutlich wäre die Musik dort auch am besten aufgehoben.

Textlich ist auch nicht viel zu holen. Es sind Sätze wie „Love is going to come as a photographer“, die den Hörer dann doch sehr ratlos zurücklassen.

Ihren besten Song heben sich Franz Ferdinand bis kurz vor Schluss auf. „Feel The Love Go“ ist tatsächlich tanzbar und hitverdächtig und zeigt, dass die Band es noch immer könnte, wenn sie denn wollte. Denn ansonsten ist „Always Ascending“ leider ein kompletter Reinfall geworden.

 

Albuminfos Franz Ferdinand – Always Ascending

Franz Ferdinand - Always AscendingKünstler: Franz Ferdinand
Albumname: Always Ascending
VÖ: 09.02.2018
Label: Domino Recording
franzferdinand.com

 

Fotos: David Edwards und Promo