Easy October, das Projekt des Schweden Kristoffer Hedberg, hat uns schon mehrfach mit wunderschönen Singer/Songwriter-Alben bezaubert. Da wirkt es eher verstörend, dass er die Sache auf „Tangled Up In Black“ nun komplett anders angegangen ist.
„Von ihm und seiner Gitarre möchte man eindeutig noch mehr hören“, haben wir vor einiger Zeit über das Album „Nowhere But Here, Vol. 2 – Lower East Side“ geschrieben. „Im Vergleich zu den Vorgängeralben trägt der Sound auf ‚Tangled Up In Black‘ ein üppigeres Gewand und findet auch abseits der rauen Songwriter-Pfade des Americana seinen Platz“, weiß nun der Pressetext zum neuen Album zu berichten.
Und so ist das neue Werk von Easy October auf den ersten Blick eher enttäuschend. Der Bandsound macht die Songs teilweise zu harmonisch, es fehlen Reibungspunkte, die textlich durchaus da sind. Die Verzweiflung, die Singer/Songwriter-Umsetzung so gut transportieren kann, hat hier gar keine Chance, obwohl die Dunkelheit doch das vorherrschende Thema der Platte sein soll.
Es gibt zwar auch gute Songs wie „Knuckles Turn White“, aber sie sind insgesamt in der Unterzahl. Und doch braucht man gar nicht viel Fantasie, sich die Stücke in einer schöneren Version vorzustellen – und sei es in einem Live-Akustik-Gewand.
Als Songschreiber hat Easy October wie immer stark abgeliefert. Das Problem von „Tangled Up In Black“ ist alleine, dass es in falschen, teilweise auch einfach zu komplizierten Sound gepackt wurde. Und dass wir wissen, dass er es deutlich besser kann.
Albuminfos Easy October – Tangled Up In Black
Künstler: Easy October
Albumname: Tangled Up In Black
VÖ: 27.04.2018
Label: Adore Music
www.easyoctober.com
Fotos: Martin Nordqvist & Promo