ALBUM-REVIEW: Tamino – Amir

Diesen Künstler sollte man dringend auf dem Schirm haben: Der Belgier Tamino veröffentlicht mit „Amir“ endlich sein Debüt-Album.

Tamino

Vorausgeschickt hatte er eine EP namens „Habibi“, die sein Potenzial schon deutlich gemacht hat. Die Songs, die wir darauf zu hören bekommen haben, fügen sich auch auf „Amir“ nahtlos ein.

Ein besonderes Merkmal seiner Musik ist das Verschmelzen von Pop mit orientalischen Einflüssen – kein Wunder, denn der 21-Jährige hat Wurzeln in Ägypten und im Libanon.

Dass er auf Songs wie der Single „Tummy“ auch an Nick Cave erinnert, ist ebenfalls kein Zufall: Tamino hat bereits vor einiger Zeit im Interview mit bleistiftrocker.de verraten, dass er ein großer Fan ist. Bei „Indigo Night“ erinnert er dann eher an den wunderbaren Erzählstil von Leonard Cohen.

Was der Mann, der nach dem Protagonisten der Zauberflöte benannt ist, besonders gut beherrscht: Er wickelt die Zuhörer spielend um den Finger, Stimme und Ausdruck sind unglaublich stark – „Sun May Shine“ ist da nur eins von vielen Beispielen.

Der beste Song des Albums ist „Cigar“, düster und mit viel Energie dargeboten. Kalt kann einen das jedenfalls nicht lassen.

Bei allem Lob hat man jedoch auch den Eindruck, dass Tamino das bereits erwähnte Potenzial auf „Amir“ noch gar nicht komplett ausgereizt hat. Hintenraus geht den Songs die Eindringlichkeit leider etwas verloren.

Das fängt der Belgier dann mit dem letzten Stück wieder auf. „I am only here to break your heart in two“, haut er uns dabei noch um die Ohren. Und trotzdem (oder gerade deshalb) ist man sehr neugierig darauf, bald noch viel mehr von diesem jungen Talent zu hören.

 

Albuminfos Tamino – Amir

Tamino - AmirKünstler: Tamino
Albumname: Amir
VÖ: 19.10.2018
Label: Universal Music
taminomusic.com

 

Fotos: Promo