In der Rubrik „Fragebogen“ beantworten Künstler insgesamt 15 Fragen rund um das Thema Musik. Zudem erhalten sie eine weitere Aufgabe: Ein musikbezogenes Foto aufnehmen oder mit einem Bleistift etwas malen oder schreiben. Dieses Mal mit Barely Autumn.
Erste CD: Wenn ich mich nicht irre, müsste das „Proud Like A God“ von den Guano Apes gewesen sein: übrigens eine deutsche Band. Ich war damals zehn oder elf Jahre alt und mochte Zeug wie Linkin Park und Papa Roach.
Erstes Konzert: Ich gehe zu Konzerten, seit ich denken kann, deshalb weiß ich nicht mehr, welches wirklich das erste war. Ich bin drei Kilometer enfernt von Rock Werchter aufgewachsen, dem größten Festival Belgiens. Ich bin mir also recht sicher, dass es eine der Shows dort war.
Früheste Kindheitserinnerung, die etwas mit Musik zu tun hat: „Free As A Bird“ von den Beatles im Wohnzimmer meiner Eltern mitsingen. Da muss ich etwa vier Jahre alt gewesen sein.
Aktueller Lieblingssong: Das ist schwierig. Ich habe gerade mal in meine Spotify-Bibliothek geschaut und der letzte Song, den ich hinzugefügt habe, ist „Tuesday Afternoon“ von A House In The Trees. Ich habe in letzter Zeit viel Underground-Indie gehört.
Peinlichster Lieblingssong: Es gibt viel Musik, die ich nicht mag. Wenn es aber um Songs geht, die eigentlich mag, finde ich keinen von ihnen peinlich. Ich erinnere mich daran, zurück in meinen Teenie-Jahren gewesen zu sein, als Blink-182 im vergangenen Jahr eine Show in Belgien gespielt haben. Ich kann mir vorstellen, dass manche Menschen das als peinlich empfinden würden?
Eigener Lieblingssong: Das ist eine weitere schwierige Frage. Wenn unsere Musik erst mal gemischt und gemastert ist, höre ich sie mir fast nie wieder an. Wenn ich mich aber entscheiden müsste, würde ich wahrscheinlich „Innocence“ nehmen, weil ich es mag, wie es am Ende explodiert. Und „Coming Home“ ist unser Favorit für Live-Auftritte.
Lieblingssongzeile: Ich habe früher nach sehr tiefgehenden und philosophischen Lyrics wie „46 & 2“ von Tool gesucht, inzwischen bin ich aber zu einfacheren und ehrlicheren wie bei „Novocaine For The Soul“ von Eels gewechselt: „Life is hard. And so am I. You’d better give me something, so I don’t die.“ Wunderschön in seiner Einfachheit.
Bestes Konzert: Ich habe mehr gesehen, als ich noch weiß. Aber die Shows, die mir am meisten im Gedächtnis bleiben, sind wohl die, auf die man sich eine lange Zeit gefreut hat. Also muss es eine der Shows von Queen Of The Stone Age gewesen sein, die ich mit 16 gesehen habe.
Schlechtestes Konzert: Nur weil ich etwas nicht mag, heißt das natürlich nicht, dass es objektiv schlecht ist. Aber in großen Arenen trifft man mich eher selten an. Vor allem dann nicht, wenn EDM-DJs involviert sind.
Bestes eigenes Konzert: Ein mit 1500 Menschen ausverkauftes Konzert für Sophia zu eröffnen, bevor wir überhaupt unser erstes Album veröffentlicht hatten, das Gefühl werde ich niemals vergessen. Robin Proper-Sheppard hat mich damals angerufen und persönlich gefragt. Ich habe in der Woche vor der Show kaum geschlafen.
Vinyl, CD oder mp3? Alle drei! Wenn ich arbeite, höre ich Spotify oder Online-Radio wie The Word und Radio Scorpio. Mein Auto hat dagegen nur einen CD-Player, da kommt meine große CD-Sammlung ins Spiel. Und schließlich höre ich daheim gerne Vinyl am Sonntagnachmittag oder wenn ich Freunde bei mir habe.
Download oder Stream? Streaming, weil ich nie Platz auf meinem Phone oder dem Laptop übrig habe, haha.
Clubkonzert oder Festival? Ich mag beides und will auch keins davon missen. Ein Clubkonzert erlaubt es dir, dich etwas mehr auf die Musik zu fokussieren. Bei Festivals ist allerdings meistens eine bessere Atmosphäre. Obwohl mir aufgefallen ist, dass die Menschen nicht mehr wirklich früh kommen, um die Eröffnungskonzerte zu sehen, was wirklich eine Schande ist..
Drei Songs, die auf meinem Mixtape nicht fehlen dürfen: Das kommt sehr auf den Vibe des Moments an… Aber ich denke Kurt Vile, Buena Vista Social Club und Lefto (ein belgischer DJ) passen eigentlich immer. Also würde ich etwas von ihren Sachen auf mein Mixtape packen.
Welches Album ich auf keinen Fall mit auf eine einsame Insel nehme: Seltsame Frage. Ich denke, ich würde es vorziehen, mir selbst Kokosnuss-Percussion-Instrumente zu bauen, statt irgendwas anzuhören, was gerade in den Charts ist. Aber selbst ein schlechtes Album könnte man zumindest als Frisbee gebrauchen, wenn man auf einer einsamen Insel festsitzt.
Weitere Informationen über Barely Autumn
Fotos: Chak Lopez und Barely Autumn