ALBUM-REVIEW: Die Höchste Eisenbahn – Ich glaub dir alles

Hinter der Band Die Höchste Eisenbahn stecken einige der kreativsten Köpfe der deutschen Indie-Szene. Das neue Album „Ich glaub dir alles“ kommt aber kaum über das Attribut „sympathisch“ hinaus.

Die Höchste Eisenbahn

„Wir haben die Musik zusammen im Wendland erspielt, eine Woche lang, im Ferienhaus eines Bekannten. Francesco und ich saßen danach noch ein Jahr bei mir im Wohnzimmer und lasen uns gegenseitig Strophen vor“, sagt Moritz Krämer. „Jetzt weiß ich nicht mehr, wer was geschrieben hat“, sagt Francesco Wilking. „Die Platte hat unsere Identität aufgegessen und einen bunten Chief daraus gemacht.“

Die beiden Masterminds hinter dem Projekt Die Höchste Eisenbahn, die von Felix Weigt und Max Schröder komplettiert wird, sind es auch, die der Musik das Besondere geben. Manchmal spielen sie sich die Zeilen wie Tennisbälle zu. Ihre Songs sind dabei sympathisch-schluffig, kommen aber vor allem musikalisch zumeist nicht aus dem Quark.

„Ich sing solange bis ihr mich alle liebt“ aus „Kinder der Angst“ ist ein Zitat, das den Charakter von „Ich glaub dir alles“ gut beschreibt. Die Songs wollen geliebt werden, sie schmiegen sich an, sie betteln förmlich und sind niedlich-nervig.

„Zieh mich an“ wirkt wie ein Duett, das eigentlich für Mann und Frau bestimmt war, das Moritz Krämer und Francesco Wilking aber selbstverständlich auch unter sich ausmachen. „Louise“ wird dann alleine durch die direkte Aussprache eines Namens mal etwas konkreter – immerhin.

Die großen Hits fehlen auf dem neuen Album der Höchsten Eisenbahn allerdings. Aber das war im Wendland wohl einfach nicht zu holen.

 

Albuminfos Die Höchste Eisenbahn – Ich glaub dir alles

Die Höchste Eisenbahn - Ich glaub dir allesKünstler: Die Höchste Eisenbahn
Albumname: Ich glaub dir alles
VÖ: 16.08.2019
Label: Tapete Records
diehoechsteeisenbahn.de

 

Fotos: Joachim Gern und Promo

 

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