ALBUM-REVIEW: Ron Sexsmith – Hermitage

Ron Sexsmith kann es einfach: Der Kanadier liefert auch auf seinem neuen Album „Hermitage“ wieder zuverlässig starken Singer/Songwriter-Sound ab.

Ron Sexsmith

Es hat schon fast Tradition, dass wir mit der Erwähnung des Album-Covers in eine Besprechung zum neuesten Werk des Sängers starten. Auch dieses Mal gibt es keinen Weg dran vorbei, denn Sexsmith stolziert auf dem Titelbild zu „Hermitage“ mit pinker Federboa durch einen Garten, die Promo-Bilder stammen praktischerweise aus demselben Shooting. So viel schrullige Extravaganz ist selbst für ihn ein ganz neues Level.

Was man von der Musik auf „Hermitage“ nicht behaupten kann. Denn der inzwischen 56-Jährige macht da weiter, wo er zuletzt 2017 mit „The Last Rider“ aufgehört hatte. Das ist keineswegs eine negative Feststellung – im Gegenteil.

Denn die sympathisch-schluffige Singer/Songwriter-Musik, untermalt mit der Stimme, die man sofort wiedererkennt, kann auch auf dem neuen Album zu überzeugen. Man weiß einfach, was man an Ron Sexsmith hat, man mag ihn, auch wenn er immer einen Ticken zu lasch daherkommt, wie „Chateau Mermaid“ auf liebliche Weise vorzuführen weiß.

Die Songs auf „Hermitage“ sind auch mal kurz, unter den berühmten drei Minuten fürs Radio, in das er hierzulande ohnehin nicht passt. Leider, denn „Winery Blues“ überzeugt mit Schmissigkeit, während der Kanadier bei „When Love Pans Out“ direkt wieder zum Romantiker wird.

Auch wenn das Album mit seinen 14 Tracks nicht einen Hit nach dem anderen bietet und eher Understatement betreibt, ist es schlicht unmöglich, „Hermitage“ nicht zu mögen. Ron Sexsmith, der außer den Drums übrigens alles selbst eingespielt hat, wird in seiner Musik, seinem Gesang und seiner teils unbeholfenen Art einfach nie unsympathisch. „You Don’t Wanna Hear It“? Von wegen!

 

Albuminfos Ron Sexsmith – Hermitage

Ron Sexsmith - HermitageKünstler: Ron Sexsmith
Albumname: Hermitage
VÖ: 17.04.2020
Label: Cooking Vinyl
ronsexsmith.com

 

Fotos: Eden Robbins

 

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