In der Rubrik „Fragebogen“ beantworten Künstler*innen insgesamt 15 Fragen rund um das Thema Musik. Zudem erhalten sie eine weitere Aufgabe: Ein musikbezogenes Foto aufnehmen oder mit einem Bleistift etwas malen oder schreiben. Dieses Mal mit Lennart Schilgen.
Erste CD: Wenn auch Kassetten zählen: ein Ulrich Roski-Best of. Ansonsten: Blink-182, „Take Off Your Pants and Jacket“.
Erstes Konzert: Die Ärzte in der Waldbühne? Mando Diao in der Columbiahalle? Vermutlich eher der Kammermusikabend der Droste-Hülshoff-Oberschule.
Früheste Kindheitserinnerung, die etwas mit Musik zu tun hat: Als mein Bruder mit Klavierunterricht angefangen hat, haben wir ein Yamaha Keyboard mit Begleitautomatik bekommen. Auf „Polka“ stellen, C-Dur, 240 bpm. Unbezahlbarer Spaß.
Aktueller Lieblingssong: Wallis Bird, „An Idea about Mary“. Hab sie erst vor kurzem entdeckt und würde sie echt gerne live sehen.
Peinlichster Lieblingssong: Ach, inzwischen ist mir da nix mehr peinlich. Finde die Idee, dass man bestimmte Sachen nicht hören „darf“, bzw. durch seinen Musikgeschmack cooler oder uncooler werden könnte, ziemlich uncool.
Eigener Lieblingssong: Gerade „Lea“. Das wechselt aber.
Lieblingssongzeile: Wechselt auch. Gerade aus Dotas „Wir rufen dich, Galaktika“: „Wir wollen Komfort ohne Reue / das Schicke und Neue / und die bleiben die wir sind. // Einfach: Privilegien für alle! / Und Rettung bevor es weh zu tun beginnt. // Solange machen wir einfach hier weiter / denn was soll es auch bringen? // Und irgendwann muss der Bundestag / halt fraktionsübergreifend aufsteh’n und singen: // Wir rufen dich, Galaktika…“ (Ja, mehr als eine Zeile… ist aber alles so gut!)
Bestes Konzert: Kat Frankies a Cappella Konzert „BODIES“ war großartig.
Schlechtestes Konzert: Hab ich sicher verdrängt. Aber in der Zeit, als ich mit „Tonträger“ in der Berliner Newcomerband-Szene unterwegs war, gab’s öfter mal schwer Aushaltbares, zum Teil sicher inklusive unser eigenen Performance.
Bestes eigenes Konzert: Ich glaube, die besten, unvergesslichsten Momente sind, wenn alle im Raum spüren, dass da etwas einzigartiges passiert. Einmal habe ich in einer Zugabe aus Versehen einen Songteil übersprungen und ein 6- oder 7-jähriges Mädchen hat protestiert, dass ich was vergessen hätte – ich hab dann fast nur noch Klavier gespielt und sie hat komplett textsicher bis zum Schluss mitgesungen. Mega süß, mega witzig, mega schön, für alle. Definitiv ein Highlight.
Vinyl, CD oder mp3? MP3. Ich bin ein Kind meiner Zeit.
Download oder Stream? Stream. Mit der selben inneren Zerrissenheit wie vermutlich die meisten Musiker.
Clubkonzert oder Festival? Clubkonzert. Aber gerne im Sitzen.
Drei Songs, die auf meinem Mixtape nicht fehlen dürfen: Beach Boys, God only knows. Coldplay, Fix you. Und ein 10-Stunden-Medley aller Beatles-Songs.
Welches Album ich auf keinen Fall mit auf eine einsame Insel nehme: Queen – Hot Space. Dafür aber alle ihre anderen Alben.
Ich und meine Diego Telecaster. Vor fast 14 Jahren gekauft. Und weil ich Gear-Minimalist bin, seitdem meine einzige E-Gitarre.
Weitere Informationen über Lennart Schilgen
Alle Artikel aus der Rubrik „Fragebogen“ im Überblick.
Fotos: Marcel Brell und Lennart Schilgen