ALBUM-REVIEW: Ella Endlich – Träume auf Asphalt

Ella Endlich ist im Showgeschäft keine Unbekannte: Unter dem Namen Junia war sie um die Jahrtausendwende ein Teeniestar, vor einigen Jahren kam sie mit „Küss mich, halt mich, lieb mich“ zum Aschenbrödel-Film in die Charts. Jetzt will sie mit ihrem neuen Album „Träume auf Asphalt“ und der Teilnahme am ESC-Vorentscheid richtig durchstarten.

Ella Endlich

„Adrenalin“ ist der Song, der ausgewählt wurde, um Ella Endlich bis nach Stockholm zu bringen – und zwar auf der Helene-Fischer-Welle. Denn „Adrenalin“ lehnt sich sogar thematisch an „Atemlos“ an. Allerdings ist er im Refrain dann doch etwas schwach auf der Brust.

Die bessere Wahl wäre vermutlich der erste Song des Albums gewesen: „Spuren auf dem Mond“ ist ein euphorischer, moderner Schlager, der auch im Refrain überzeugt.

Der Rest des Albums „Träume auf Asphalt“ ist relativ schnell beschrieben. Es sind die typischen Themen, die auch im neumodischen Schlager immer wieder besungen werden: die Liebe, die Liebe und die Liebe. Auch eine schmachtige Powerballade („Ein goldener Käfig“) darf da natürlich nicht fehlen.

Der Mix aus Dance, Pop und Schlager ist für Freunde des klassischen Schlagers weiterhin gewöhnungsbedürftig. Ebenso die Tatsache, dass Freiheit heutzutage offenbar bedeutet, sein Handy aus dem Fenster zu werfen und das Facebook-Profil zu löschen, wie Ella Endlich das auf „Ein Traum, ein Koffer und Benzin“ proklamiert.

Ella Endlich klingt frisch, sympathisch und modern, ihre Songs bieten auf Albumlänge allerdings kaum Abwechslung. In die erste deutsche Schlagerliga dürfte sie sich inzwischen trotzdem gespielt haben – zuerst auf Tour mit ihrer Stiefmutter Carmen Nebel und jetzt vor einem Millionenpublikum beim ESC-Vorentscheid.

 

Ella Endlich - Träume auf AsphaltKünstler: Ella Endlich
Albumname: Träume auf Asphalt
VÖ: 26.02.2016
Label: Universal Music
ellaendlich.de

 

Fotos: Felix M. Weber und Promo