ALBUM-REVIEW: Tori Amos – Ocean To Ocean

Tori Amos veröffentlicht schon seit über 30 Jahren Alben. Und hat auf „Ocean To Ocean“ trotzdem noch einiges zu bieten.

Tori Amos

Die Sängerin ist eigentlich viel auf Reisen, was in der Corona-Zeit allerdings nicht ging. Davon soll das neue Album geprägt sein. Während der vergangene Corona-Winter allerdings kalt und und anstrengend war, ist „Ocean To Ocean“ warm und zumindest stellenweise auch herrlich leicht.

Der Titelsong, mitten ins Album eingebaut, handelt von einer gewissen Entwurzelung – die beiden Küsten stehen für die USA, wo die Sängerin herkommt, und Großbritannien, wo sie die meiste Zeit lebt und auch „Ocean To Ocean“ geschrieben hat. Wobei der Song an sich gar nicht der stärkste des Albums ist.

„Speaking With Trees“ wäre da zu nennen, warm und mit einem wundervollen Vibe, den man gerne aufnimmt. Dazu das kraftvolle „Metal Water Wood“, das mit viel Ausdruck daherkommt. Und natürlich der zauberhafte Opener „Addition Of Light Divided“, der sich zum Ende hin einen wunderbaren Höhepunkt gönnt.

Erstaunlich ist aber auch die Bandbreite des Werks. Bei „Devil’s Bane“ wechselt die 58-Jährige die Rolle und auch bei „How Glass Is Made“ scheint sie zwei Gesichter zu haben.

„Ich wollte nur reisen, um neue Erfahrungen zu machen. Stattdessen musste ich mir einen Stuhl suchen und ‚reisen‘, wie ich es mit fünf Jahren getan habe – in meinem Kopf“, sagt Tori Amos über ihre Vorgehensweise. Und ihre Fantasie hat ihr guten Stoff geliefert. Für eine Künstlerin, die schon so lange im Geschäft ist und in einem derartig limitierten Setting ein neues Album geschrieben hat, sind die elf Songs nämlich wirklich bemerkenswert.

 

Albuminfos Tori Amos – Ocean To Ocean

Tori Amos - Ocean To OceanKünstlerin: Tori Amos
Albumname: Ocean To Ocean
VÖ: 29.10.2021
Label: Decca
toriamos.com

 

Fotos: Desmond Murray und Promo

 

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