Zwei Mitglieder von Livingston kommen aus Südafrika, einer aus England, einer aus Italien und einer aus Deutschland. Aber wer hinter dieser Multikulti-Besetzung eine Casting-Show vermutet, liegt vollkommen falsch. Die Vollblut-Musiker haben sich nach diversen Jam-Sessions 2002 in London gegründet und sind in der heutigen Besetzung seit 2005 gemeinsam unterwegs. Nachdem sie sich in Deutschland bei Support-Gigs schon eine treue Zuhörerschaft erspielt haben, steht nun endlich ihr Album „Sign Language“ in den Läden.
Was Livingston mit der Single „Broken“ bereits angedeutet haben, setzen sie auf „Sign Language“ nahtlos fort: Rock, der mal nachdenklich wirkt und im nächsten Moment forsch nach vorn prescht. Dass die Bandmitglieder ganz verschiedene Einflüsse mit in ihre Musik bringen, glaubt man ihnen da sofort.
Wenn sie diese Mischung nicht gerade innerhalb eines Songs übertreiben, wie es beispielsweise am Ende von „Silence“ passiert, fügt sich das alles wunderbar zusammen. So folgt dann auf ein fetziges „Hold On“ ein zerbrechliches „Once Again“ und zeigt die Vielseitigkeit von Livingston.
Besonders sticht die Stimme von Sänger Beukes hervor, die sehr viel Energie und Wärme ausstrahlt. Dass der Kopf der Band dann auch noch mit „Vula“ einen Song in der Sprache Zulu singt, mit der er aufgewachsen ist, passt ins Bild dieser Kosmopoliten.
Live haben Livingston schon bewiesen, dass sie wahnsinnig talentierte Musiker sind. Auch und gerade akustisch funktionieren ihre Songs wunderbar. Die nächste Tour kann also kommen. Und wenn sie ihre verschiedenen Einflüsse an manchen Stellen noch etwas besser zu einem neuen, homogenen Sound vermischen, wird das nächste Album mit Sicherheit ganz groß.
Trackliste:
01. Go
02. Disease
03. Silence
04. Broken
05. Six By Four
06. Hold On
07. Once Again
08. Devil Man
09. One Good Reason
10. Come For Me
11. Like A Wheel
12. Vula
Label: Universal
VÖ: 09.10.2009
Format: CD
Bewertung: 5/6
(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 21. Oktober 2009.)