Ihr müsst jetzt ganz stark sein: Das Debütalbum von Travis ist tatsächlich schon fast 20 Jahre alt. Trotzdem sind die schottischen Britpop-Veteranen noch immer im Geschäft und haben mit „Everything At Once“ jetzt Longplayer Nummer acht am Start.
Die Konstante bei Travis ist und bleibt die wunderschön warme Stimme des inzwischen doch sehr stark ergrauten Sängers Fran Healy. Alleine deshalb kann ein Travis-Album gar nicht schlecht sein.
„What Will Come“ ist der Start des neuen Werks, in dem Healy erwartungsvoll darüber sinniert, was denn kommen wird. Dabei gibt der Song einen guten Ausblick auf das gesamte Album: Er ist okay, aber kein Überflieger.
Die beiden Vorab-Singles „Magnificent Time“ (genau, das mit dem bunten Video!) und „3 Times High“ mit Backing Vocals der norwegischen Sängerin Aurora stechen deutlich heraus und heben den so typisch-verträumten Travis-Sound wunderbar hervor.
Richtig stark ist auch „Radio Song“, zumindest in den Strophen. Der Refrain kann die schöne Melodie nicht weiterführen. Dennoch dürfte das Radio diesen Song gerne häufiger spielen.
Insgesamt gibt es nur zehn Songs auf „Everything At Once“ und nach 33 Minuten ist alles vorbei. „Man sollte nicht länger brauchen als nötig. Wir haben gelernt, beim Songwriting schlicht zu bleiben. Man kann sagen, was immer man will, dafür benötigt man keine vier Minuten“, erklärt Fran Healy.
Und trotzdem gibt es auf dem Album auch Songs, die deutlich abfallen. Das gilt vor allem für den Titelsong, der viel zu hektisch ist und wie ein Fremdkörper wirkt. Stücke wie „All Of The Places“ sind selbst für Travis-Verhältnisse so unspektakulär, dass sie in die Langeweile abdriften.
Insgesamt hat „Everything At Once“ einiges zu bieten und zeigt, dass Travis auch nach Jahrzehnten noch viel draufhaben. Das beweisen sie auf ihrem neuen Album nur leider nicht durchgängig.
Künstler: Travis
Albumname: Everything At Once
VÖ: 29.04.2016
Label: Red Telephone Box
travisonline.com
Fotos: Promo