a-ha – True North (Review)

Nach sieben Jahren gibt es mal wieder ein neues Album von a-ha. Und „True North“ ist in vielerlei Hinsicht anders als sein Vorgänger.

a-ha

„Cast In Steel“ 2017 war zwar nur ein durchschnittliches gutes Album, aber es war typisch a-ha auf gute, radiotaugliche Popsongs aus. Bei „True North“ ist der Ansatz nun ein anderer. Inspiriert von ihrer „MTV Unplugged“-Session wollte die Band ihre Heimat Norwegen in den Mittelpunkt stellen und nahm die Songs gemeinsam mit dem Orchester Arctic Philharmonic in Bodø nördlich des Polarkreises auf.

„True North“ sei „ein Brief von a-ha vom Polarkreis, ein Gedicht aus dem hohen Norden Norwegens mit neuer Musik“, so Keyboader Magne Furuholmen, der exakt die Hälfte der zwölf Songs beigesteuert hat. Der andere Teil stammt von Gitarrist Paul Waaktaar-Savoy.

Offene Arme und wachsende Songs

Dass die Tracks teilweise wie Filmmusik klingen, ist kein Zufall, denn „True North“ wird von einem Film begleitet. Zu sehen sind Auftritte, Aufnahmen, Gespräche der Band und Szenen mit Schauspielern. Radiohits wirft so ein Album, das eher auf das Erschaffen einer bestimmten Atmosphäre aus ist, natürlich nicht ab. Der Opener „I’m In“ empfängt die Zuhörenden entsprechend mit offenen Armen und wächst, wie es viele der Stücke auf „True North“ tun, in seinem Verlauf immer weiter.

Schon bei „Hunter In The Hills“ kriegen sich all die Instrumente und Morten Harkets Stimme aber eher in die Haare, der Song wirkt überladen und ziellos. Und so treibt „True North“ dann dahin: Mit teilweise sehr schönen und teilweise nicht so gelungenen Stücken. Der Titeltrack taugt dabei noch als schöne Hommage an a-has Heimatland und „Bluest Of Blue“ ist dann doch überraschend schmissig.

„You Have What It Takes“ sticht hervor

Während einige Songs etwas runterfallen, ist die Single „You Have What It Takes“ der unbestrittene Hit des Albums – auch wenn selbst hier kaum Radiotauglichkeit erreicht wird. Aber die Wärme aus Sound und Harkets Stimme ist einnehmend, die aufbauenden Worte „Your love is the one thing that’s never in vain / Your heart will discover its way home again“ wunderschön.

Der Ansatz von „True North“ ist auf alle Fälle sehr gut, auch wenn das Album nicht durchgehend überzeugen kann. Dem Vernehmen nach könnte der aktuelle Longplayer übrigens der letzte von a-ha sein. Was bei dieser unbestritten großartigen Popband dann doch sehr schade wäre.

 

Albuminfos a-ha – True North

a-ha - True NorthKünstler: a-ha
Albumname: True North
VÖ: 21.10.2022
Label: Rca Local / Sony Music
a-ha.com

 

Fotos: Stian Andersen und Promo

 

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