Fireside – Bin Juice (Review)

Ein neues Album von Fireside – wer hätte das gedacht! „Bin Juice“ sorgt vor allem für nostalgische Momente.

Fireside

Die Band war vor allem in den Neunzigern aktiv, mit „Get Shot“ ist das bislang letzte Album vor knapp 20 Jahren erschienen. „Als wir 2003 den Tourbus verließen, sagte ich zu Kristofer: Lasst uns zusammenkommen und neue Songs schreiben, sobald wir eine Lücke in unseren Zeitplänen finden, ok? Es hat eine Weile gedauert, diese Lücken zu finden“, berichtet Pelle Gunnerfeldt.

Besagter Kristofer ist Kristofer Aström, der in der Zeit danach eine beachtliche Solo-Karriere mit zahlreichen Alben hinlegte, die weg von der Rockmusik und hin zu Singer/Songwriter-Klängen gingen. Eine Fireside-Reunion schien da weit weg. Und trotzdem gab es sie im Jahr 2016, wenn auch zunächst nur für Live-Konzerte. Recht bald mussten sich Kristofer Aström und Pelle Gunnerfeldt allerdings neue Kolleg*innen suchen. Man erkennt es in den ausnahmslos sehr dunkel gehaltenen Bandfotos kaum, aber Frans Johansson und Per Nordmark wurden durch Kate Breineder und Jacob Douglas ersetzt.

Acht Songs voller Nostalgie

Trotzdem rufen die acht Songs vor allem ein Gefühl der Nostalgie hervor. Aufgeteilt sind sie in A- und B-Seite, denn zu haben sein wird „Bin Juice“ nur auf Vinyl und digital.

„Lex Tokyo“ braucht lange, bis es wirklich loslegt und unterdrückt den Gesang – dennoch freut man sich, dass man tatsächlich gerade ein neues Werk von Fireside hören darf. Dieses Gefühl hält dann auch komplett an. Die E-Gitarren sind kraftvoll und es ist schön, Kristofer Aström mal wieder als Rocksänger zu hören. „The Burlyman“ hat eine einnehmende Bedrohlichkeit, während andere Tracks wie „Jungle Knuckle“ und  „Easy Andy“ geradliniger sind.

Fireside bleiben insgesamt aber eher ein Relikt der schwedischen Musikszene und werden mit „Bin Juice“ – was für ein ekliger Albumtitel, übrigens – die Geschichte der Rockmusik nicht neu schreiben. Das müssen sie allerdings auch gar nicht, um mit dem Longplayer Freude zu machen. Symbolisch dafür steht der Abschlusstrack „Wild Mouth …“, der am Ende noch mal richtig ballert. Wie gesagt: Man ist einfach happy darüber, Fireside wieder auf dem Plattenteller liegen zu haben.

 

Albuminfos Fireside – Bin Juice

Fireside - Bin JuiceKünstler*innen: Fireside
Albumname: Bin Juice
VÖ: 28.10.2022
Label: Startracks
facebook.com/firesidetheband

 

Fotos: Celine Barwich und Promo

 

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