In der Rubrik „Fragebogen“ beantworten Künstler*innen insgesamt 15 Fragen rund um das Thema Musik. Zudem erhalten sie eine weitere Aufgabe: Ein musikbezogenes Foto aufnehmen oder mit einem Bleistift etwas malen oder schreiben. Dieses Mal mit Flavian Graber.
Erste CD: Nevermind von Nirvana war die erste CD, die ich mir selbst gekauft hatte. Ich war totaler Fan und kann mich an ein Erlebnis erinnern, als wir in Canada auf Reisen waren und ich als 11-jähriger im Camper in der Koje lag und auf dem Walkman Nirvana rauf und runter gehört habe. Mein Bruder erzählte mir später, dass ich da irgendwann runter kam und zu ihm meinte ich hätte meinen ersten Song geschrieben…oder wohl eher geschrien.
Erstes Konzert: Mein erstes Konzert war der Auftritt der „Schülerband“ meines vier Jahre älteren Bruders an meinem ersten Schultag in der Oberstufe. Er war der Drummer und in der neunten Klasse. Sie spielten „Bombtrack“ von Rage Against The Machine. Da war für mich klar, ich will auch eine „Band“ und eine Woche drauf hatte ich eine Band gegründet.
Früheste Kindheitserinnerung, die etwas mit Musik zu tun hat: Mein Vater hat abends, wenn wir Kinder ins Bett sind, immer Klavier gespielt und wir sind zu den Klängen eingeschlafen.
Aktueller Lieblingssong: Spit Of You von Sam Fender. Aber ich höre alle Songs von ihm momentan rauf und runter. Ich liebe die Songs einfach. Es trifft genau meinen Geschmack: handgemachte Musik, super Drive und Energie, mega starkes Songwriting und so schön unaufgeregt. Es will nicht mehr als es ist, ist zugänglich, trotzdem vielschichtig und berührt.
Peinlichster Lieblingssong: Es gibt keinen Lieblingssong, der mir peinlich ist. Das ist das Schöne am älter werden. Ich bin heute viel entspannter, muss nicht mehr alles mitmachen, überall mit dabei sein und kann auch mal „Skatergirl“ von Avril Lavigne hören.
Eigener Lieblingssong: Meistens ist das der neuste Song, kurz nachdem ich ihn geschrieben habe. Zwei Wochen später find ich ihn meistens scheisse und ein Monat später zeigt sich wo er sich wirklich einreiht. Von den veröffentlichten Songs ist „Still Si“ schon einer meiner Favoriten.
Lieblingssongzeile:
„I’m leaning on this broken fence
Between past and present tense“
Aside – The Weakerthans
Bestes Konzert: Tina Dico – Solo im Jazzhaus Freiburg
Schlechtestes Konzert: Das habe ich verdrängt.
Bestes eigenes Konzert: Schwierig, glücklicherweise erlebe ich die meisten meiner Konzerte sehr schön. Ich spiel schon lange nicht mehr alles, sondern nur wenn ich den Ort bzw. das Publikum passend finde. Diesen Sommer spielte ich wieder einige Wanderkonzerte in der Region Basel. Ein Wanderkonzert war in Kombination mit einer Weinverkostung im Rebberg mit der Jungwinzerin Lisette Kaufmann. Das Wetter und der Sonnenuntergang waren perfekt, das Konzert war ausverkauft und die Stimmung mit den Gästen enorm schön. Die Songs passten an den Orten wie die Faust aufs Auge und irgendwie kam alles zusammen. Es war für mich ein Fluss, ich war voll in meinem Element und konnte es einfach geniessen.
Vinyl, CD oder mp3? Vinyl – wobei ich leider viel zu wenig Zeit dafür finde.
Download oder Stream? Stream
Clubkonzert oder Festival? Meistens Clubkonzert, ausser es ist ein kleines mit sehr viel Liebe gemachtes Festival. Wie zbsp. Das Bergfunk Openair in Königswusterhausen.
Drei Songs, die auf meinem Mixtape nicht fehlen dürfen:
Aside – The Weakerthans
A Room with a view – Tina Dickow
It’s Okay – Michael Benjamin
I Just Don’t think I’ll Ever Get Over You – Colin Hay
Welches Album ich auf keinen Fall mit auf eine einsame Insel nehme: Da gibt es eine Menge, aber denen will ich hier auf keinen Fall noch mehr Aufmerksamkeit schenken.
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Fotos: Promo und Flavian Graber