ALBUM-REVIEW: At The Farewell Party – 181818 [EP]

At The Farewell Party aus Frankfurt am Main gönnten sich in den letzten Jahren nur wenige Atempausen. Nach hunderten Konzerten und dem Debütalbum 2009 gibt es nun Nachschlag in Form einer EP. Und auch auf der ist kaum Zeit zum Durchatmen.

At The Farewell Party - 181818Die Ausnahme: Track vier, „Interlude – Take A Breath“. Ganze 1:32 Minuten schalten die Gitarren mehrere Gänge zurück. Mit dem instrumentalen Stück nehmen At The Farewell Party aber nur Anlauf, um es zum Abschluss von „18:18:18“ noch mal richtig krachen zu lassen.

Und Krach ist, überspitzt gesagt, das richtige Stichwort. Denn die fünf Musiker hauen in die Gitarren, Bässe und Drums, was das Zeug hält, aber etwas wirklich Überzeugendes kommt dabei nicht heraus. Die Songs auf „18:18:18“ sind laut und entschlossen, bleiben aber kaum im Ohr und man hat nie das Bedürfnis, ein Stück noch einmal hören zu wollen.

Auch der Wiedererkennungswert fehlt völlig. Der Opener und Titelsong ist der beste Beweis für diese Einschätzung. Es wird gesungen, geschrien, in die Saiten gehauen und auch die dramatische Instrumenten-Pause kurz vor dem ersten Refrain darf nicht fehlen. Dennoch wirkt der Rocksound seltsam seelenlos. Und bei „The Steps We Take“ wird klar, warum At The Farewell Party eben nicht Green Day sind. Der Mitgröhl-Mittelteil wirkt eher hilflos und auch die Melodie verfliegt schnell wieder.

Positive Ausnahme ist „Hemotoma Eyes“: Hier stimmt das Zusammenspiel von Gitarren und Gesang, die Bridge baut einen Spannungsbogen auf, der in einem sehr hörenswerten Refrain endet. Der Song gibt eine Ahnung davon, wie gut solch ein Sound funktionieren kann – auf CD und live. Für „18:18:18“ gilt dennoch das gleiche wie fürs Debütalbum „Infinity Is Miles Away“: Mehr als einmal muss man sich diese Scheibe nicht anhören.

Trackliste:

01. 18:18:18
02. Hematoma Eyes
03. Change
04. Interlude – Take A Breath
05. Cryptic_Message_Device
06. The Steps We Take

Label: Eigenvertrieb
VÖ: 25.03.2011
Format: CD
Bewertung: 2/6

(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 24. März 2011.)