Mia Diekow hat 2019 ein Album aufgenommen. Dass „Ich habe mich getroffen“ erst jetzt erscheint, hat einen traurigen Hintergrund.
Denn die Sängerin erkrankte in der ersten Welle an Corona, das bei ihr ME/CFS und POTS auslöste. Die Krankheit schränkt ihre Möglichkeit, Musik zu promoten oder gar aktiv zu machen, seitdem deutlich ein.
Aufklärungsarbeit für ME/CFS zusammen mit der Charité
Außerdem hat sich Diekow zuletzt darauf konzentriert, auf den Forschungsmissstand von ME/CFS aufmerksam zu machen. So drehte sie in Zusammenarbeit mit der Charité in Berlin Aufklärungsvideos aus dem heimischen Wohnzimmer und ist eine Mitbegründerin der privaten Initiative „Long Covid Deutschland“. Auf ihrem Instagram-Kanal gibt sie immer wieder Einblicke in ihre Arbeit und ihr Leben mit ME/CFS – einer Krankheit, die viel zu lange ignoriert wurde (es gab sie schon lange vor der Corona-Pandemie) und von der auch zahlreiche Ärzt*innen noch viel zu wenig Ahnung haben.
Jetzt will Mia Diekow allerdings auch ihr Album veröffentlichen, das so lange in der Schublade lag. Es heißt „Ich habe mich getroffen“ und wird am 22. März 2024 erscheinen (hier kaufen). Als erste Single gab es den Song „Babyschritte“ zu hören.
Zu dem Track hat sie auch ein Video geschnitten, das man hier sehen kann (und dessen Abspann man unbedingt lesen sollte):
Realisiert hat die Musikerin die Veröffentlichung übrigens mit Hilfe von Freund*innen und einem Crowdfunding.
„Ohne funktionierende Therapie werde ich keine Musik mehr machen können“
Wegen der chronischen Erkrankungen – Mia Diekow ist von ME/CFS und POTS nach eigener Aussage „moderat“ betroffen – ist eine Tour natürlich nicht möglich. „Ohne eine funktionierende Therapie, ohne wirksame Medikamente werde ich keine Musik mehr machen können“, so der eindringliche Appell von ihr. Auch ihren anderen Tätigkeiten, beispielsweise als Synchronsprecherin, kann sie aktuell nicht nachgehen.
Mia Diekow hatte vor „Ich habe mich getroffen“ zwei Alben veröffentlicht, nämlich „Die Logik liegt am Boden“ (2012) und „Ärger im Paradies“ (2018). Im Jahr 2013 hatte sie am deutschen ESC-Vorentscheid mit „Lieblingslied“ teilgenommen, das Ticket für den Contest in Malmö aber nicht ergattern können.
Weitere Informationen über Mia Diekow
Foto: Andreas Krambrich