Jens Lekman, Singer/Songwriter aus Schweden, verdient seinen Lebensunterhalt mit Auftritten bei Hochzeiten. Zum Glück ist zwischendurch immer mal wieder Zeit für ein neues Album. „Life Will See You Now“ ist anders als seine Vorgänger, aber nicht weniger spannend.
„Wedding in Finistère“ erzählt direkt von einem solchen Tag, an dem der 36-Jährige als Hochzeitsmusiker unterwegs war. Er verpackt es allerdings in aufgeweckte Musik und einen sympathisch-wirren Refrain, dem man nur mit Mühe folgen kann.
Zwei der zehn Songs auf „Life Will See You Now“ entstammen einem Projekt, das Lekman 2015 unter dem Namen „Postcards“ startetet. Er schrieb ein Jahr lang jede Woche einen neuen Song. „How We Met, The Long Version“ und „Postcard #17“ schienen ihm für sein neues Album passend.
Insgesamt stehen die neuen Songs durchaus im Kontrast zum 2012er-Album „I Know What Love Isn’t“. Denn die Grundstimmung des neuen Werks ist trotz allem positiv. „If you’re gonna write a song about this, then please don’t make it a sad song“, sagte ihm ein Freund einst. Dieses Zitat schnappte sich der Schwede für das Duett „Hotwire the Ferris Wheel“.
Jens Lekman erzählt nicht alle Songs aus seiner Perspektive, er macht sich auch andere Sichtweisen zu eigen. Dabei geht es zum Beispiel um die Sorge um einen Freund („Evening Prayer“) oder einen bestimmten Geruch, nach dem man sich sehnt („What’s That Perfume That You Wear?“).
Übrigens: Der Albumtitel kam Jens Lekman erst in letzter Minute – bei einem Brainstorming mit seiner Freundin und nach einem Anflug von Panik. Gerne hätte er seine neue Musik mit „Either/Or“ überschrieben, „wenn sich nicht schon Elliott Smith den Titel vom dänischen Philosophen Sören Kierkegaard geborgt hätte“. Nun lässt er sein Album mit dem Titel „Life Will See You Now“ auf die Zuhörer los. „Die Songs gehören jetzt euch. Passt gut auf sie auf.“ Das werden wir!
Albuminfos Jens Lekman – Life Will See You Now
Künstler: Jens Lekman
Albumname: Life Will See You Now
VÖ: 17.02.2017
Label: Secretly Canadian
jenslekman.com
Fotos: Ellika Henrikson und Promo