ALBUM-REVIEW: Smith & Burrows – Funny Looking Angels

Auf den ersten Blick sind sie ein ungewöhnliches Gespann: Tom Smith, hauptberuflich Sänger der Editors, und Andy Burrows, ehemals Mitglied von Razorlight. Zumal sich die beiden Freunde dazu entschlossen haben, ein Weihnachtsalbum aufzunehmen und mit Engelsflügeln auf dem Cover der Platte zu posieren.

Smith & Burrows - Funny Looking Angels„Funny Looking Angels“ enthält zehn Tracks, die eine wunderbare Alternative zu verstaubten, totgespielten Weihnachtsliedern à la „Last Christmas“ bieten. Wie das unter Freunden üblich ist, werden die Zuständigkeiten geteilt und jeder darf mal die Leadvocals übernehmen. Es ist keine Überraschung, dass dabei vor allem die Songs mit Tom Smith am Mikro überzeugen. Er schafft es, die düstere Editors-Romantik auch auf das Weihnachtsalbum zu übertragen.

Das besinnliche und doch klagende „When The Thames Froze“ beginnt mit den Worten „Goddamn this snow, will I ever get where I wanna go?“ und schwingt sich dann zum ersten Highlight der CD auf. Ähnlich stark ist „This Is New Jersey“, in dem Smith der wunderbare Geschichtenerzähler ist.

Von den Coverversionen ist Blacks „Wonderful Life“ ganz weit vorne, dem Tom Smith mit seiner dunklen Stimme eine ganz neue Dimension verleiht. An Yazoos „Only You“ arbeitet sich dann Andy Burrows ab, bei „The Christmas Song“ wirkt sogar Agnes Obel mit.

Wer bei „Funny Looking Angels“ ein weiteres langweiliges Weihnachtsalbum erwartet hat, dürfte überrascht sein. Denn Tom Smith und Andy Burrows haben eine liebevolle Platte gemacht, die auch den Festtagsmuffeln unter den Musikfans gefallen dürfte. Und – psst: Die beiden spielen auf ihren Konzerten (unter anderem am 15. Dezember in Köln) manchmal auch Editors-Songs.

Trackliste:

01. In The Bleak Midwinter
02. When The Thames Froze
03. As The Snowflakes Fall
04. Funny Looking Angels
05. Wonderful Life
06. Only You
07. On and On
08. Rosslyn
09. This Ain’t New Jersey
10. The Christmas Song

Label: PIAS / Rough Trade
VÖ: 25.11.2011
Format: CD
Bewertung: 5/6

(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 23. November 2011.)