ALBUM-REVIEW: Laura Marling – Semper Femina

Pünktlich zum Weltfrauentag hat Laura Marling ihr neues Album fertig. „Semper Femina“ – „Für immer eine Frau“. Und im Pressetext dazu kommt sogar das Wort „Penisneid“ vor!

In erster Linie geht es aber natürlich um die Musik, wobei die dieses Mal sehr deutlich mit den Mann/Frau-Schubladen verknüpft ist. „Ich begann mit dem Schreiben von ’Semper Femina’ als wäre ich ein Mann, der über eine Frau schreibt. Doch dann dachte ich, ’Das ist kein Mann, das bin ich.'“, sagt Laura Marling.

Was etwas verwirrend klingt, ist in Musik gegossen jedoch erstaunlich gut gelungen. Unterstützt von Streichern singt die 27-Jährige auf „Wild Once“ über das „Wilde in einer Frau“, „The Valley“ ist traumhafter Folk im Erzählstil, handelt allerdings mit düsterem Unterton auch von „gescheiterten Frauenfreundschaften“.

Laura Marling, die abwechselnd in den USA und in England lebt, ist vor allem in UK schon mehrfach ausgezeichnet worden. Bei uns bewegt sie sich noch immer ein wenig unter dem Radar, erst ihr letztes Album „Short Movies“ schaffte es in die Top 100 der deutschen Charts.

„Semper Femina“ könnte das ändern. Mit lebendigen Songs wie „Next Time“ und „Nothing Not Nearly“ sorgt Marling auch musikalisch für Abwechslung – eine gewisse Schwere ist aber immer da. Übrigens geht der Albumtitel auf die Gedicht-Zeile „Varium et mutabile semper femina“ („Eine Frau ist ein stets launenhaftes und wandelbares Wesen“) zurück, die Laura Marling als Tattoo trägt.

Die nur neun Songs sind insgesamt sehr feinfühlig, vor allem im Fall der Single „Soothing“ auch mal weiblich-lasziv. Fehlt noch die Aufklärung der „Penisneid“-Sache: Marling hat sich demnach in letzter Zeit viel mit Freud und Co. beschäftigt. Den Rest überlassen wir eurer Phantasie.

Albuminfos Laura Marling – Semper Femina

Künstler: Laura Marling
Albumname: Semper Femina
VÖ: 10.03.2017
Label: More Alarming Records
lauramarling.com

Fotos: Kobalt Music und Promo