ALBUM-REVIEW: Almost Charlie – Tomorrow’s Yesterday

Nanu, ungehörte Songs der Beatles? Tatsächlich stockt man auf dem neuen Album „Tomorrow’s Yesterday“ von Almost Charlie einige Male, so eklatant ist die Ähnlichkeit zu den Fab Four. Das ist jedoch durchaus gewollt – zumindest stellt der Pressetext gleich an mehreren Stellen die Verknüpfung zu den Beatles her. Was bei vielen Bands wie ein schnödes Coveralbum klingen würde, gelingt Almost Charlie aber wunderbar.

Almost Charlie - Tomorrow's YesterdayGleich das fröhlich-entspannte „Hope Less“ zieht locker ins Album rein und wird vom verträumt-schönen „Open Book“ direkt darauf noch übertroffen. Was sofort auffällt: Die Musik ist zumeist beschwingt, während die Texte häufig nachdenklich sind. Dieser Kontrast weiß auf dem Album aber sehr zu gefallen.

Außerdem wechselt das Tempo sehr häufig, was das Album sehr vielseitig macht – genauso wie die vielen ungewöhnlichen Instrumente (Bläser, Glockenspiel, Ukulele, Sitar,…), die immer mal wieder eingestreut werden.

Eine sehr interessante Wendung nimmt „Tomorrow’s Yesterday“ im Titeltrack: Auf einmal klingen Almost Charlie genau wie Elliott Smith – traurig, verzweifelt und nervös. Doch auch diese Facette steht ihnen prächtig.

Die beiden kreativen Köpfe, die hinter Almost Charlie stehen (der deutsche Sänger Dirk Homuth und der amerikanische Lyriker Charlie Mason) haben sich übrigens noch nie persönlich getroffen. Umso bemerkenswerter, dass sie mit „Tomorrow’s Yesterday“ ein starkes Indiefolk-Album auf die Beine gestellt haben.

Trackliste:

01. Hope Less
02. Open Book
03. Sandsong
04. Man Without A Home
05. A Nice Place To Die
06. Tomorrow’s Yesterday
07. Still Crazy ‚Bout You After All These Years
08. Cummings
09. Youth Is Wasted On The Young
10. Undertow

Label: Words On Music / Broken Silence
VÖ: 01.02.2013
Format: CD
Bewertung: 5/6
www.almostcharlie.com

(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 01. Februar 2013.)