Blackberries – Vorwärts Rückwärts (Review)

Huch, das ist aber düster: Die Blackberries haben ihr neues Album „Vorwärts Rückwärts“ mit viel Weltschmerz aufgeladen.

Blackberries

Zugegeben: Ganz überraschend kommt der Sound auf dem neuen Werk nicht. Schon „Disturbia“ im Jahr 2018 hatte im Vergleich zum Hit-getriebenen Debüt „Greenwich Mean Time“ eher schwere Momente. Das treibt die Band nun weiter voran.

Gleich mehrere Songs handeln vom Krieg und tragen diesen bereits im Titel – ein leider sehr aktuelles Thema. „After The War“ ist zwischendrin durchaus melodisch und hat sogar Anteile von Funk im Song, das alles führt jedoch zum traurigen Schluss: „Killed people stay killed.“

Schon beim Opener „Modern Musketeer“ wird klar, dass das Quartett den Tracks Raum zur Entfaltung gibt, statt sie zu einem Indie-Hit zu verdichten. Ob es sich damit einen Gefallen tut, sei dahingestellt. Auch „Double Walker“ ist doch sehr verspielt geraten.

Auch der Klimawandel wird besungen

„Rückwärts“ tut die Länge dagegen hörbar gut, der Song trippelt zwischenzeitlich nervös vor sich hin. Das Gegenstück „Vorwärts“ klingt dagegen gehetzt und ist ein kräftiger Rocktrack, der in der Parole „Vorwärts! Immer weiter vorwärts!“ gipfelt und das Gefühl der Überforderung in der modernen Welt gut einfängt.

Und weil der Klimawandel natürlich ein alles überstrahlender Faktor unserer Zeit ist, wird er im aufgeladenen „The Moor“ thematisiert. Wohlfühl-Indie geht definitiv anders – nämlich wie „Life In Colour“, mit dem uns die Blackberries dann doch erstaunlich angenehm aus „Vorwärts Rückwärts“ werfen. Der Track lässt das Album lieblich ausklingen und versöhnt ein bisschen nach unbequemen, aber doch musikalisch gut umgesetzten Themen.

 

Albuminfos Blackberries – Vorwärts Rückwärts

Blackberries - Vorwärts RückwärtsKünstler: Blackberries
Albumname: Vorwärts Rückwärts
VÖ: 26.08.2022
Label: UNIQUE Records / Schubert Music Europe
facebook.com/theblackberries

 

Fotos: Jens Vetter und Promo

 

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