Ganz schön gewagt, am Anfang eines Albums gleich Jubel ausbrechen zu lassen. A Life, A Song, A Cigarette trauen es sich – und nutzen danach mit zehn Songs die Gelegenheit, diesen Jubel zu rechtfertigen.
Der Opener „Babyface“ startet gleich beschwingt und erinnert an Mando Diao mit leichtem Einfluss der Bright Eyes, auch wenn A Life, A Song, A Cigarette sich mit ihrem zweiten Album genau davon entfernen wollten. Sänger und Bandkopf Stephan Stanzel besticht durch seine herrlich leidende Stimme. Außerdem zu hören: Viele Gitarren, ein hübsch eingesetztes Keyboard, Streicher und schließlich sogar Fagott und Trompete.
A Life, A Song, A Cigarette kommen aus Wien. Ob es die Hauptstadt von Österreich ist, die die Band im Titelsong „Black Air“ wahnsinnig macht, ist nicht überliefert. Wohl aber die Tatsache, dass bei diesem Album einiges in der gar nicht so schwarzen Luft liegt.
„Tears“ spielt sich in einen instrumentalen Rausch, „Down“ kommt bedrohlich daher und „Devil“ spricht – mit sehr präsenten Drums – den Teufel an. „Marie“, das Porträt eines „nicht mehr ganz jungen Mädchens“, ist nicht von ungefähr bereits in österreichische Indie-Charts eingestiegen.
Mit diesem gelungenen Album dürften sich die sechs Jungs mit der offensichtlichen Vorliebe für kurze Songtitel auch gerne für Auftritte in Deutschland blicken lassen. Der Jubel wäre ihnen auf alle Fälle sicher.
Trackliste:
01. Babyface
02. Near
03. Devil
04. Down
05. Marie
06. Black Air
07. Truth
08. Simmering
09. Tears
10. Fever
Label: Siluh Records
VÖ: 14.11.2008
Format: CD
Bewertung: 5/6
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(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 23. November 2o08.)