ALBUM-REVIEW: Ane Brun – It All Starts With One

Bisher war die Faszination der Skandinavier für Ane Brun eher rätselhaft (vgl. Review zu „Sketches“). Und kaum hatte sie mit „It All Starts With One“ ein neues Album veröffentlicht, schoss auch das direkt auf Platz eins der norwegischen Charts. Allerdings dieses Mal völlig verdient.

Ane Brun - It All Starts With OneDas Herzstück des Albums ist der Titeltrack „One“, den Ane Brun über die Arabische Revolution geschrieben hat. Düster, grollend und sehr entschlossen legen Streicher und Drums los. „Stones from dust / Anger from fear / Poetry from heartbeats / Revolution from dreams“, singt Ane Brun und mit seiner Nervosität und Aufbruchsstimmung sticht „One“ sehr hervor.

Aber auch drumherum hat Ane Brun dieses Mal einige eindrucksvolle Songs versammelt. „These Days“ ist ein starker Beginn, der sehr viel Spannung aufbaut. Zwischenzeitlich wird es auch mal träumerisch („Words“, „Oh Love“) oder melancholisch. „I need only one light / The light from one“, lautet eine Zeile aus dem ruhigen, mit Klavierbegleitung eindrucksvoll untermalten „The Light From One“.

Nur selten fällt Ane Brun noch in alte Muster zurück, beispielsweise wenn auf „Do You Remember“ oder „Lifeline“ ihre Stimme wieder überdreht leiert. Doch die meiste Zeit hört man ihr während der zehn Songs auf „It All Starts With One“ sehr gerne zu.

Der letzte Song „Undertow“ wirkt dann fast wie eine Machtdemonstration: Ane Brun singt ganz bedächtig zu ebenfalls sehr ruhiger Musik, die sich zwischendrin immer mal wieder pompös und triumphal aufbaut. Und dieser Triumph ist auch Ane Brun gewiss: Sie hat endlich bewiesen, was wirklich in ihr steckt.

Trackliste:

01. These Days
02. Words
03. Worship (feat. José Gonzáles)
04. Do You Remember
05. What’s Happening With You And Him
06. Lifeline
07. One
08. The Light From One
09. Oh Love
10. Undertow

Label: Balloon Ranger Recordings / Cargo
VÖ: 16.09.2011
Format: CD
Bewertung: 5/6
anebrun.com

(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 17. Oktober 2011.)